Aarau
Regierungsrat gibt Telli frei: Entsteht hier nun ein Oberstufenzentrum?

Aarau dürfte auf den Sportanlagen ein grosses Oberstufenschulhaus, allenfalls sogar in Form eines Hochhauses, bauen. Der Kanton will dafür das Zelgli-Schulhaus.

Nadja Rohner
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Die Sportanlage Telli mit Schwimmbad und Telli-Hochhaus. Blick Richtung Westen mit Jurakette im Hintergrund. Archiv-Aufnahme, kein spezieller Anlass.

Die Sportanlage Telli mit Schwimmbad und Telli-Hochhaus. Blick Richtung Westen mit Jurakette im Hintergrund. Archiv-Aufnahme, kein spezieller Anlass.

Michael Küng / Aargauer Zeitung

Vor knapp elf Monaten liessen Stadt und Kanton eine kleine Bombe platzen: Aarau präsentierte eine Machbarkeitsstudie für ein Oberstufenzentrum auf der Leichtathletikanlage in der Telli (neben dem Hallenbad). Dort könnte, je nach gewählter Variante, ein 60 Meter hohes Schul-Hochhaus entstehen. Für etwa 75 Millionen Franken könnte nicht nur ein Ersatz für das marode Schachen-Schulhaus, sondern auch ein neuer Bez-Standort geschaffen werden. Das Areal gehört der Ortsbürgergemeinde, ist aber grösstenteils bis 2052 im Baurecht an den Kanton abgegeben und wird von der Alten Kantonsschule (AKSA) genutzt.

Gestern nun teilte der Regierungsrat mit, dass er einen Grundsatzentscheid gefällt habe: Er will der Stadt Aarau die Flächen der Sportanlage Telli abgeben. Gleichzeitig bekräftigt der Regierungsrat sein Interesse an der Übernahme des Areals im Zelgli, wo heute mit dem Zelglischulhaus die städtische Bezirksschule steht. Diese liegt direkt neben der Neuen Kantonsschule (NKSA) und böte für diese Erweiterungsoptionen – oder aber Platz, um die Schule für Berufsbildung, die heute beim Bahnhof und direkt neben der AKSA liegt, dorthin zu zügeln – was wiederum der AKSA Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen würde.

Der Regierungsrat schreibt: «Inzwischen wurden seitens Kanton Machbarkeitsstudien und Wirtschaftlichkeitsberechnungen zu einem Ersatzneubau der benötigten Sportanlagen für die AKSA auf dem Areal Rössligut und zu den räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten der AKSA, der NKSA sowie der Kantonalen Schule für Berufsbildung unter Einbezug des von der Stadt zum Tausch angebotenen Areals vorgenommen.» Diese ergäben für den Kanton eine «deutlich verbesserte Ausgangslage bezüglich der kantonalen Schulraumplanung».

Die gestrige Mitteilung des Kantons kommt nur wenige Wochen, nachdem Einwohnerräte beim Stadtrat Druck gemacht haben: Sie wollen wissen, wie der zeitliche Fahrplan aussieht – denn das OSA müsste bis 2027 ersetzt oder saniert werden. Der Stadtrat hat bis Sommer 2021 einen Grundsatzentscheid in Aussicht gestellt.