Mehrere AZ-Leser meldeten am Donnerstagabend eine Grossfahndung der Polizei im Gebiet zwischen Kettenbrücke, Feuerwehrdepot und Eniwa-Kraftwerk in Aarau. «Eine Frau wurde an der Erlinsbacherstrasse getötet, die Täterschaft ist noch flüchtig», bestätigte Kantonspolizei-Sprecher Roland Pfister am Freitagmorgen auf Anfrage.
Zahlreiche Stichverletzungen – Täter unbekannt
Kurz nach 18 Uhr hörten Nachbarn eine nach Hilfe schreiende Frau, die blutüberströmt und schwer verletzt vor ihrer Haustüre am Boden lag. Die Nachbarn leisteten sofort erste Hilfe und alarmierten die Polizei.
Die 66-jährige Schweizerin wies zahlreiche Stichverletzungen auf und wurde ins Spital eingeliefert, wo sie jedoch noch am Donnerstagabend verstarb.
Die Täterschaft ist unbekannt und konnte unerkannt vom Tatort flüchten, ehe Drittpersonen vor Ort waren. Die sofort eingeleitete Grossfahndung der Kantonspolizei und der Stadtpolizei Aarau blieb bislang ohne Erfolg.
Diese Treppe an der Erlinsbacherstrasse in Aarau wurde abgesperrt, nachdem am Donnerstagabend (17. Januar 2019) eine 66-jährige Frau niedergestochen wurde.
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Die Kantonspolizisten durchforsten am Freitagmorgen die Umgebung nach Hinweisen zur unbekannten Täterschaft.
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Der Tatort befindet sich an der Erlinsbacherstrasse 40 in Aarau (rot markiert), dem Wohnort des Opfers.
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Die Polizisten suchen dei Nachbargrundstücke und die Treppe zur Weinbergstrasse ab.
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Am Tag nach der Tat durchforstet die Kantonspolizei Aargau mit einem 20-köpfigem Team die Umgebung.
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Grossräumige Suche nach Hinweisen
Am Freitagmorgen durchforsten zahlreiche Polizisten das Gelände um den Tatort an der Erlinsbacherstrasse 40 grossräumig auf der Suche nach Hinweisen zur Täterschaft, insbesondere auf dem teils unbebauten Nachbargrundstück.
Die Kapo sucht nun Zeugen, die Angaben zum Tathergang oder zur Täterschaft machen können (Polizeikommando des Kantons Aargau Tel. 062 835 81 81).
Die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau hat eine Strafuntersuchung eröffnet. Die Kantonspolizei hat die kriminalpolizeilichen Ermittlungen eingeleitet.
Sechs Tötungsdelikte im 2018
Sechs Tötungsdelikte gab es im letzten Jahr im Aargau – und alle konnten geklärt werden. So zog die Kantonspolizei Aargau vor einer Woche beim Rückblick auch eine positive Bilanz. Es sei ein eher ruhigeres Jahr gewesen, auch wenn die Zahl aller registrierten Gewaltdelikte im Aargau im Vergleich zum Vorjahr leicht zugenommen hat. (Detaillierte Zahlen folgen erst im März)
Die Ursache für die Zunahme ist vor allem dem Anstieg der Strafanzeigen wegen Tätlichkeiten im nahem sozialen Umfeld, also häusliche Gewalt zu suchen. Ansonsten blieb die Zahl der Straftaten gemäss Strafgesetz trotz leichter Zunahme stabil.
100 Prozent geklärt seit 2009
Apropos Aufklärungsquote bei Tötungsdelikten im Aargau: Diese liegt seit 2010 bei 100 Prozent. Das letzte (noch) nicht geklärte Tötungsdelikt stammt aus dem Jahr 2009, wo «nur» 11 von 12 Fällen gelöst wurden: Der deutsche Frührentner Karl Dittmann wurde am 27. November auf der Aarebrücke in Koblenz erschossen – der Fall bleibt bis heute ein Rätsel.
2017 verzeichnete die Kapo Aargau zwei vollendete und sieben unvollendete Tötungsdelikte, im Jahr davor waren es insgesamt 15 (davon 2 vollendet, 13 versucht).
Trauriges Rekordjahr bleibt 2015 mit insgesamt 21 Tötungsdelikten, wovon 14 vollendet wurden. Darunter war auch der Vierfachmord in Rupperswil vom 21. Dezember 2015, der als einziges Delikt nicht im selben Jahr geklärt werden konnte.
2014 gab es 11 Tötungsdelikte, 2013 waren es deren 10 (zwei weitere wurden Ende Jahr begangen, aber erst im Jahr 2013 rapportiert). 2012 und 2011 wurden je 12 Tötungsdelikte verübt, sieben waren es im Jahr 2010.
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Die Polizeibilder vom Januar 2019:
Full-Reuenthal AG, 31. Januar: Eine 23-jährige Italienerin kam mit ihrem VW ins Rutschen und kollidierte mit einem Lastwagen.
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Full-Reuenthal AG, 31. Januar: Die Unfallfahrerin blieb unverletzt. Der Chauffeur verletzte sich leicht.
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Full-Reuenthal AG, 31. Januar: Es entstand ein Sachschaden von rund 30'000 Franken.
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Aarburg AG, 29. Januar: Der Lastwagenchauffeur erlitt einen Schock, aber keine Verletzungen.
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Aarburg AG, 29. Januar: Der Automobilist wurde schwer verletzt.
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