Der Vorschlag des Regierungsrates, den Takt zwischen Laufenburg und Stein mit Bussen statt einem Halbstundentakt zu verdichten, löst im Fricktal heftige Reaktionen aus. Daniele Mezzi, Bezirkspräsident der Mitte, fordert von den Fricktaler Grossrätinnen und Grossräten, dass sie zusammenstehen – und bringt einen brisanten Finanzierungsvorschlag ins Spiel.
Der Vorschlag des Regierungsrates, vorläufig auf einen Halbstundentakt zwischen Laufenburg und Stein zu verzichten und stattdessen auf Busse zu setzen, kommt bei vielen im Fricktal ganz und gar nicht gut an. «Ich bin sauer und enttäuscht», sagt Daniele Mezzi offen. Der Laufenburger und Bezirksparteipräsident der Mitte fragt sich:
«Wo sind die Grossrätinnen und Grossräte vom Fricktal?»
Er könne absolut nicht verstehen, weshalb sie nicht öffentlich auftreten und dazu Stellung nehmen und sich unisono für die S1 einsetzen. Denn: «Nicht Laufenburg allein braucht die S1, sondern eine ganze Region braucht die S1.» Es sei wichtig, so Mezzi, dass die Verkehrsanbindung nach Basel attraktiv gestaltet werde. Für ihn geht es darum, eine nachhaltige Politik zu betreiben, «die klimaverträgliche Lösungen anbietet, und nicht ein unsinniger Bustransport, der nicht dienlich ist».
Mezzi mahnt, dass in Zukunft noch mehr Verkehr über die Fricktaler Strassen rollen werde, «vor allem wenn wir ans Sisslerfeld denken». Hier nun als Alternative im ÖV zusätzliche Busse vorzuschlagen, «führt total am Ziel vorbei».
Für den Bezirkshauptort und für die Region Laufenburg sollte aus Sicht von Mezzi auch deshalb eine zeitgemässe Infrastruktur zur Verfügung stehen, um so den Wohn- und Wirtschaftsstandort zu steigern. Er sagt:
«Es kann nicht sein, dass weitere Betriebe wie EGL und Swissgrid Laufenburg wegen der Standortattraktivität verlassen.»
Letzteres Gebäude stehe notabene heute immer noch leer. Mezzi ärgert sich: «Es scheint, dass die Verwaltung in Aarau lieber noch mehr Geld in den Speckgürtel investieren und dabei die Randgebiete vernachlässigen möchte, oder dann die Deutsche Bahn im Raume Basel unterstützen will.»
Sauer macht Mezzi auch, dass man in anderen Aargauer Regionen nie so genau ins Portemonnaie schaue wie beim Fricktal. «Es sind schon viele Gelder in anderen Regionen gutgeheissen worden, wovon unsere Region nur träumen könnte.»
Dann redet Mezzi Klartext: «Für die inkompetente Führung des KSA möchte der Regierungsrat Geld aus der Ausgleichsreserve lockermachen, da schlage ich vor: Das könnte er auch für die Finanzierung der S1 tun und das Geld aus diesem Töpfchen nehmen.» Das wäre doch eine faire Politik, so Mezzi.
Von den Fricktaler Grossrätinnen und Grossräten erwartet er, dass sie bei der Abstimmung im nächsten Jahr klar für die Bahnvariante stimmen und jetzt bei den anstehenden Sitzungen in den Kommissionen entsprechend Druck machen und dem Regierungsrat klar mitteilen, dass sie für die Bahnvariante sind.