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Alle 16 Jahre findet in Basel ein grosses Schwingfest statt. Die Auflagen und Erwartungen sind dabei viel höher als früher.
Der Kanton Basel-Stadt ist nur selten Schauplatz eines grossen, überregionalen Schwinfgestes. Alle 16 Jahre ist der kantonale Verband an der Reihe, ein Teilverbandsfest des Nordwestschweizer Schwingerverbands auszutragen. Am kommenden Sonntag ist es wieder so weit: Im Kleinbasel treffen sich die «Bösen» zu einem der grössten Schwingfeste der städtischen Geschichte. 135 Schwinger aus der ganzen Schweiz reisen an, das Schweizer Fernsehen überträgt den Anlass im Livestream. Auf dem Turnplatz Sandgrube, nur wenige Meter vom Badischen Bahnhof entfernt, bauen Helfer zurzeit Zuschauertribünen auf, die Platz für 2000 Personen bieten. Mit den weiteren Steh- und Sitzplätzen fasst das Gelände bis zu 4500 Zuschauer.
«Wir waren erstaunt über den riesigen Aufwand, den ein solches Fest mit sich bringt», erzählt OK-Präsident Rolf Klarer an der Medieninformation zum Anlass. Bis 2001 war er selbst im Schwingsport aktiv und kennt sich in der Szene aus. «Früher reichte den Festbesuchern eine Bratwurst und ein Stück Brot, heute sind die Erwartungen viel höher.» Sogar die Teller fürs Essen müssten heute perfekt warmgehalten werden. Nicht nur die Zuschauer stellen hohe Ansprüche: Auch vom Nordwestschweizer Schwingerverband haben die Basler ein Pflichtenheft erhalten, das sie peinlich genau abarbeiten müssen.
Um all die Vorgaben umzusetzen, ist das OK auf jede Menge Helfer angewiesen. 250 stehen auf der Liste. Diese Helfer zu finden, war jedoch alles andere als einfach, erzählt Klarer. Doch zum Glück sind die Basler Schwinger gut vernetzt. Sie stemmen den Anlass mithilfe der Wagenclique Mischtfingge, der Turnvereine Kleinbasel und Kleinhüningen, sowie der Fasnachtsclique Dupf Club und der Guggenmusik Agfrässeni. Zusätzlich bekam das OK Unterstützung von der Stadtgärtnerei und den umliegenden Schulhäusern.
Neben Teilnehmern aus dem Nordwestschweizer Schwingerverband erwartet das OK auch erfolgreiche Gäste aus dem ganzen Land. Simon Anderegg aus dem Kanton Bern hat am vergangenen Wochenende seinen hundertsten Kranz gewonnen und ist bereit, diese stolze Zahl in Basel weiter auszubauen. Weitere grosse Namen auf der Gästeliste sind die Gebrüder Armon und Curdin Orlik sowie Mike Müllestein, den Klarer schmunzelnd als «alter Haudegen» bezeichnet. Doch auch die Nordwestschweizer sind fit. An der Brünig-Schwinget vom letzten Sonntag konnten sie vier Kränze für sich gewinnen.
Früher sei auch der Basler Schwingerverband gross gewesen, erzählt Klarer. «Wir hatten viele aktive Schwinger. Heute sind es noch einer oder zwei.» Am Sonntag wird deshalb mit dem 17-jährigen Florian Nyffenegger auch nur ein einziger Basel-Städter antreten. Die Organisatoren hoffen, mit dem diesjährigen Schwingfest sowie mit dem Eidgenössichen 2022 in Pratteln wieder mehr Junge für den Sport motivieren zu können.
Das Nordwestschweizer Schwingfest findet am Sonntag, 5. August auf dem Turnplatz Sandgrube statt. Anschwingen ist um 8.30 Uhr. Tickets gibts im Vorverkauf unter
www.nws18.ch