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Knatsch rund um den diesjährigen 1.-Mai-Umzug in Basel: Der Schwarze Block kritisiert Gewerkschaften und Linke, den Tag der Arbeit als «Feiertag des rotgrünen Establishments» zu missbrauchen. Nun fordert die Junge CVP, den Feiertag ganz abzuschaffen.
Ausschreitungen gibt es am 1. Mai in Basel selten. Während in Zürich jährlich am Tag der Arbeit die Fetzen fliegen, beschränken sich die Basler auf ihre friedliche Demonstration, ein paar wenige Schmierereien und das Zünden von einigen Pyros.
Dieses Jahr sind die Vorzeichen aber andere. Im linken Basel hängt der Haussegen schief. «Das Revolutionäre 1.-Mai-Bündnis Basel» – im Volksmund bekannt als Schwarzer Block – marschiert zwar jedes Jahr mit, beansprucht aber dieses Jahr die Umzugs-Spitze für sich.
Die Linksautonomen kritisierten die Veranstalter des 1.-Mai-Umzugs rund um SP und Gewerkschaften. Die SP betreibe in Basel grundsätzlich eine unsoziale Politik – beispielsweise bei der Stadtentwicklung. Die Gewerkschaften seien da nicht besser. Sie hätten den Kontakt zur Basis verloren, so der Vorwurf. Der autoritären Politik der Unia-Führung fehle die Strategie, «die die Gewerkschaftsmitglieder in ihren Kämpfen stärken würde».
Der Tag der Arbeit sei immer mehr zum «Feiertag des rotgrünen Establishments» verkommen, kritisieren sie. Das wollen die Linksautonomen nun ändern.
Patrick Huber, Präsident der Jungen CVP Basel-Stadt, nimmt diese Drohung des Schwarzen Blocks ernst. Er befürchtet, dass es beim sonst so friedlichen Umzug zu Ausschreitungen kommen könnte, wie er gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF sagt. Vor allem die Ankündigung, dass heuer revolutionäre Demonstrantinnen und Demonstranten aus anderen Städten nach Basel reisen könnten, macht Huber Sorgen.
Falls es wirklich Krawalle gäbe, fordert die Junge CVP Konsequenzen. «Kommt es dieses Jahr zu Gewalt, fordern wir, dass der 1. Mai künftig ein normaler Arbeitstag wird», sagt er zum «Regionaljournal». Der abgeschaffte Feiertag könne ja verschoben werden, schlägt Huber vor. Der 2. Januar wäre ein möglicher Kandidat.
Die Forderung ist nicht neu. Bereits im vergangenen Jahr befasste sich Balz Stückelberger mit der Abschaffung des 1. Mai als Feiertag. Doch der Landrat hatte im Baselbieter Parlament keine Chance.
Die offizielle Demonstration startete heute Montag um 10.30 Uhr am Messeplatz. (zam)