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Die Basler Museumsnacht verzeichnete mehr als 100'000 Eintritte. Bei vielen der 36 Institutionen galt das Motto: Mitmachen ist Trumpf.
Wenn im Basler Totengässlein Leben einkehrt, dann ist entweder Fasnacht – oder Museumsnacht. Hier liegt, leicht versteckt, das Pharmazie-Historische Museum der Universität Basel. Als eine von 36 Institutionen lockte es am Freitag neugierige Besucher mit Infotainment an.
So stand man Schlange, um Handcrème herzustellen. Grossen Andrang erlebte auch das Antikenmuseum, wo man sich von Kleopatra höchstpersönlich in eine Pharaonin verwandeln lassen konnte, was bei Kindern besonders beliebt war. Denn auch wenn die Museumsnacht zum 18. Mal stattfand, also volljährig wurde: Sie richtete sich weiterhin auch an Jugendliche. Diese müssen keinen Eintritt bezahlen und machen erfahrungsgemäss mehr als ein Drittel der Besucher aus.
Die an der 18. Museumsnacht von 18 Uhr bis 1 Uhr geöffneten Ausstellungen zählten 100‘513 Eintritte. Dazu kamen rund 16‘000 Eintritte in weitere beteiligte Kulturinstitutionen, wie das Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt in der Nacht auf Samstag mitteilte. Das sind gut zwanzig Prozent mehr als im letzten Jahr. Ein solcher Besucherandrang sei zuletzt 2014 verzeichnet worden.
Die nächste Museumsnacht Basel ist für den 18. Januar 2019 geplant. Die Museen und Organisatoren beginnen im Sommer mit der Konzeption. (sda)
Im Kunstmuseum etwa konnte sie mit flüssigen Farben experimentieren, in einem Raum, der mit UV-Lampen beleuchtet war und mit Technobeats beschallt wurde. Im Neubau hingegen konnten sich die Eltern zu Klezmerklängen erfrischen – in der eigens eingerichteten Chagall-Bar.
Mitmachen und sich einmischen war auch in der Basler Kunsthalle angesagt, wo man beim Eingang ein Zettelchen ziehen konnte, auf dem eine Aktion beschrieben wurde: «Stehen Sie hin und strecken Sie die Arme aus, solange Sie können.» Damit wurden die Besucher selber zu Performancekünstlern.
Atemlos durch die Nacht, das galt für jene, die trotz «Druggede» noch rechtzeitig am nächsten Ort ankommen wollten, um ja nicht einen Programmpunkt zu verpassen, den sie sich – erstmals übrigens auch mithilfe einer Websitenfunktion – für ihre Route ausgesucht hatten.
Zum Beispiel die Präparation eines kleinen Vogels im Naturhistorischen Museum. Via Grossleinwand wurde man Zeuge davon, wie viel Fingerspitzengefühl die Museumsfachleute, die sonst hinter den Kulissen tätig sind, bei ihrer Arbeit an den Tag legen.
Atemlos konnte man aber auch einfach vor Anmut sein. Im Münster, wo Orchestermusiker spielten. Oder im Kreuzgang, wo Kerzen flackerten und es zeitweise so magisch still war, dass es einem fast den Atem verschlug.