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Die Infrastrukturarbeiten mitsamt der Verkehrsdrehscheibe am Bahnhof sind im Mai oder Juni 2017 abgeschlossen. Ab August beginnen die Testfahrten und Ende 2017 wird die Linie in Betrieb genommen.
Frankreich hat weiterhin nicht den besten Ruf in der Schweiz. «Wir haben schon mehrmals gehört, dass man in Basel denkt, wir würden nicht rechtzeitig fertig und würden auch die geplanten Kosten überschreiten», berichtet Sébastien Lopez, französischer Projektleiter für die 3er-Tramverlängerung nach Saint-Louis.
Lopez dementiert das mit Nachdruck: «Wir liegen ausgesprochen gut im Zeitrahmen und halten auch den Kostenrahmen ein», betont der Ingenieur. 2,6 Kilometer lang ist die Tramverlängerung auf der französischen Seite. 75 Prozent der Gleise sind verlegt, ebenfalls 75 Prozent der Leitungsmasten stehen und ungefähr die Hälfte der Beleuchtung. Die gesamten Infrastrukturarbeiten sollen im Mai oder Juni 2017 abgeschlossen sein. In Frankreich gibt es insgesamt vier Haltestellen.
Im Mai wird voraussichtlich auch die neue Verkehrsdrehscheibe fertig, die mit der Tramwendeschlaufe westlich des Bahnhofs von Saint-Louis entsteht. Die Arbeiten an einer fünfgeschossigen Park-&-Ride-Anlage für 740 Autos haben dieser Tage begonnen. Zur Zeit werden auch die gläsernen Überdachungen der Haltestelle befestigt und die Steinplatten für den Boden
gelegt.
«Für den Genehmigungsprozess sind wir in ständigem Kontakt mit den zuständigen französischen Behörden. Blockaden gibt es keine», berichtet Lopez. «Die Flexitys, die in Frankreich fahren werden, entsprechen den EU-Normen», fährt er fort. Grosse Unterschiede sieht er nicht: «Wir versuchen den Behörden zu vermitteln, dass es sich um ein Schweizer Tram handelt, das von einem Schweizer Betrieb mit Schweizer Personal auf französischem Boden betrieben wird.» Die endgültige Genehmigung der französischen Behörden gibt es allerdings erst nach den Testphasen.
Für die Besonderheiten verweist Lopez auf die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB). Dort informiert Mediensprecher Benjamin Schmid, dass die Trams für den französischen Streckenabschnitt eine französische Zulassung benötigen. Dafür muss an jeder Fahrgasttür eine Gegensprechanlage installiert werden, die im Notfall die Sprachverbindung zwischen Fahrgast und Wagenführer ermöglicht. «Zudem sind sämtliche Beschriftungen mehrsprachig ausgeführt. Die Fahrzeuge haben neben den roten Schlusslichtern auch Bremslichter. Dies war für den Betrieb nach Deutschland bereits vorgeschrieben und wird inzwischen auch in der Schweiz gefordert», schreibt Schmid weiter.
Damit die Mitarbeiter der Leitstelle und die Interventionsteams mit den französischen Sicherheitsorganisationen kommunizieren können, werden sie seit diesem Jahr in Französisch-Kursen geschult. Im nächsten Jahr folgt eine Schulung des betroffenen Fahrpersonals, an der alle Mitarbeiter teilnehmen, die auf französischem Boden zum Einsatz kommen können.