«Basel Economic Forum»
Streben nach einer gemeinsamen Vision - «Gemeinsam stärken was uns zusammenhält»

Das Thema des diesjährigen «Basel Economic Forum» war die soziale Kohäsion. Dazu referierten sechs Vertreter mit verschiedenen Hintergründen.

Maximilian Karl Fankhauser
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v.l.n.r Martin Neff, Beat Jans, Jule Pehnt, Oliver Nachtewey, Hans-Peter Wessels, Marco Gadola, Cloé Jans, am «Basel Economic Forum»

v.l.n.r Martin Neff, Beat Jans, Jule Pehnt, Oliver Nachtewey, Hans-Peter Wessels, Marco Gadola, Cloé Jans, am «Basel Economic Forum»

Bild: vom Autor

Der Zusammenhalt findet im Grossen, wie auch im Kleinen statt, sei es zwischen den Ländern und im Quartier. So die einleitenden Worte des «Basel Economic Forum», welches am Donnerstagnachmittag stattfand. Thema der diesjährigen Ausgabe: «Soziale Kohäsion - Was hält unsere Gesellschaft zusammen?» Die Referierenden beantworteten in ihren Vorträgen diese Frage nicht explizit — sie taten dies erst, als sie vom Moderator in der Podiumsdiskussion dazu befragt wurden. Was bedeutet soziale Kohäsion? Definiert wird es als der besonders durch gemeinsame Motive und Ziele gewährleistete innere Zusammenhalt einer sozialen Gruppe. Dazu referierten sechs Vertreter mit verschiedenen Hintergründen.

Gestärktes Dreiland nach der Pandemie

Regierungspräsident Beat Jans fand an diesem die regionalste Herangehensweise an diese Thematik. Für seinen Vortrag wählte er den Titel «Gemeinsam stärken was uns zusammenhält». Zur Veranschaulichung seiner Aussage nannte Jans das Beispiel einer Reise vor ein paar Wochen, die die nordwestschweizerischen Regierungen nach Brüssel vorgenommen haben.

Ziel des Ausflugs war es, das Zerwürfnis zwischen der EU und der Schweiz verstehen zu können. Jans nennt drei Zentrale Punkte, die er von dieser Reise in Bezug auf die Kohäsion mitgenommen habe. Information, Wertschätzung und die Erschaffung einer Begegnungsmöglichkeit. Dies sind auch Punkte, die in der Kommunikation zwischen der Schweiz und der EU wichtig gewesen wären.

Er nennt auch den durch die Pandemie zusätzlich gestärkten Zusammenhalt in der Grenzregion Basel. «Das Dreiland ist richtig zusammengewachsen», sagt er. In Bezug auf die Wertschätzung nennt er den «Prix Schappo», den er in seinem Amt als Regierungspräsident für ausserordentliche Freiwilligenarbeit verleihen darf. «Die Wertschätzung, die mit einem solchen Preis gezeigt wird, ist enorm wichtig für den Zusammenhalt der Gesellschaft.»

Traurig darüber, dass es erst einen Krieg, wie den in der Ukraine braucht, um die Diskussionen um den Ausstieg aus der fossilen Energie anzuregen, ist die 17-jährige Jule Pehnt, Pressesprecherin von Fridays-For-Future. In ihrem emotionalen Votum sagt sie klar: «Die Zeit zum Handeln ist jetzt.» Denn der Bericht des Weltklimarates zeichnet ein apokalyptisches Bild. Unternehmer Marco Gadola fasst den Zusammenhalt der Gesellschaft wie folgt zusammen:

«Es ist ein gemeinsames Streben nach Wohlstand, Sicherheit und Freiheit.»

Die drei Punkte sieht er als gleichwertig an, denn: «Man kann schon reich sein, aber eingesperrt fünf Flaschen Wein zu trinken, macht halt doch nicht so Spass.»