Regionale Zielmärkte
Basler Kantonalbank passt Geschäftsstrategie an - Fokus auf Region

Die Basler Kantonalbank aktualisiert ihre Geschäftsstrategie auf diese Pfeiler: Unabhängig beraten, wertorientiert steuern und Synergien nutzen. Vier Länder sind neben der Schweiz Kernmärkte. Daheim steht die Region Basel im Fokus. Das kostet Jobs.

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Eine Filiale der Basler Kantonalbank (Archiv)

Eine Filiale der Basler Kantonalbank (Archiv)

Keystone

Die BKB, wegen angeblicher Unterstützung bei der Steuerhinterziehung auch im Visier der US-amerikanischen Behörden, reagiert mit ihrer Strategiejustage auf das volatilere Umfeld: Die ganze Finanzbranche sei eine «Baustelle», sagte BKB-Bankratspräsident Andreas Albrecht am Donnerstag vor den Medien.

Laut Albrecht ist zentral, verlorenes Vertrauen in die Banken und in die BKB wieder zu gewinnen. Ziel der BKB-Neuausrichtung sei ein hoher volkswirtschaftlicher Nutzen für den Kanton Basel-Stadt, sagte Direktionspräsident Guy Lachappelle. Investitionen würden stärker als bisher auf die regionalen Zielmärkte fokussiert.

Stellenabbau dank Synergien

Die Bank will deshalb primär Privatkunden und KMU der Region Basel bedienen, sowie gesamtschweizerisch tätige Unternehmen mit einem klaren regionalen Bezug. Filialnetz und Internetpräsenz würden angepasst. Forciert werden sollen die Synergien im Konzern zwischen Bank Coop und BKB-Stammhaus; die Zusammenlegung ist indes kein Thema.

Gemäss Lachappelle liegt da einiges Synergiepotenzial brach, etwa mit gemeinsamen Formularen, was die Verarbeitung verbillige. Mittelfristig sinke mit den Kosten auch der Bedarf an Stellen, doch solle der Abbau ohne Entlassungen nur per Fluktuation erfolgen. Um wie viele Jobs es geht, mochte er nicht beziffern.

Im Anlagegeschäft will die mit einer Staatsgarantie des Kantons Basel-Stadt ausgestattete BKB mit Ausnahme von Basisprodukten keine eigenen Produkte mehr anbieten. Zudem verfolgt sie wie schon früher angekündigt eine Weissgeldstrategie: Bis spätestens Ende 2015 sollen nur noch versteuerte Vermögen verwaltet werden.

Fokussierung tangiert Ertrag

Auslandkundschaft sucht die BKB nur noch in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Italien, dies laut Lachappelle nur passiv und sorgfältig. Diese Auswahl bilde den heutigen Kundenzulauf ab. Auch Kunden aus WTO/Gatt-Ländern betreue sie weiter, aber noch passiver und vorsichtiger. Von allen anderen Kunden werde sie sich trennen - laut Albrecht eine «unbedeutende» Zahl.

Unabhängige Beratung ist laut Albrecht insofern neu, als Anlagen je nach Kundenbedürfnis frei aus dem Marktangebot ausgewählt würden - Swisscanto-Produkte etwa hätten keine Priorität. Die Private-Banking-Filiale in Zürich bleibe übrigens, mit den gleichen Angebot wie in Basel, weil dortige Kundschaft sonst wohl verloren ginge.

Die Strategiejustage mit geografisch schmalerem Fokus und strikterer Selektion nach Kosten und Risiken dürfte die Ertragslage schmälern, wie Albrecht einräumte. Mittelfristig stärke sie aber das Gewinnpotenzial, zumal ja die Konkurrenz im gleichen Umfeld arbeite. Mehr Gewinn sei in ein, zwei Jahren durchaus wieder realistisch.