Der Chef der Personenschifffahrt, Peter Stalder, ruft das Baselbiet auf, seine vier Rhein-Haltestellen in Birsfelden, Waldhaus, Schweizerhalle und Augst bekannter zu machen.
Die Zweifel der Basler SVP bestätigen sich nicht. 2009 hat sie sich im Grossen Rat als einzige Partei gegen die Subventionsverlängerung für die Basler Personenschifffahrts-Gesellschaft (BPG) gewehrt. Parteichef Sebastian Frehner warnte damals, dass der Kanton wegen einer finanziellen Schieflage bald mit einer Finanzspritze einspringen müsse. Bisher hat er nicht recht erhalten.
Die BPG, die vom Kanton keine Defizitgarantie mehr erhält, sondern einen fixen Jahresbeitrag von 470000 Franken, hat ihre Finanzen im Griff. BPG-Geschäftsführer Peter Stalder spricht dank des warmen Frühlings von einem guten Jahr 2011. Die Passagierzahlen bewegen sich auf Vorjahresniveau: Rund 90000 Leute haben eines der drei Rheinschiffe Baslerdybli, Lällekönig und Christoph Merian benutzt. Die BPG schreibe einen kleinen Gewinn, sagt Stalder auf Anfrage der bz. «Wir haben das Wellental durchschritten und sind wieder auf Kurs».
Zwei Drittel aller Passagiere auf Kursfahrten
Der Gesamtaufwand beträgt rund fünf Millionen Franken. Die Subventionen – Stalder spricht stattdessen lieber von Leistungsentschädigungen – machen somit weniger als einen Zehntel an. Sie sind laut dem BPG-Geschäftsführer weiterhin nötig. Sonst würde es sich etwa nicht lohnen, bei jedem Wetter nach Rheinfelden zu fahren. Einige Talfahrten werden von nur zwölf Personen benutzt. Die Kursfahrten, die täglich ausser montags angeboten werden, befördern zwei Drittel aller Passagiere.
Am profitabelsten ist jedoch das letzte Drittel: die Extra- und Erlebnisfahrten. Hier liegt der Pro-Kopf-Konsum bei 50 bis 100 Franken. Auf einer Kursfahrt beträgt er nur 15 bis 20 Franken. Hier sieht Stalder Potenzial. Deshalb baut er das Gastronomieangebot laufend aus. Neu unterwegs ist dieses Jahr das Schnitzelschiff: eine Rundfahrt mit Schnitzel-Pommes-Frites für 55 Franken pro Person. Bei den Ticketpreisen sieht der BPG-Chef hingegen keinen Spielraum mehr. Für Familien würde eine Fahrt nach Rheinfelden sonst zu teuer.
Ungenutzte Chancen im Baselbiet
Wachstumsmöglichkeiten sieht Stalder im Baselbiet: «Vielen Leuten ist nicht bewusst, dass wir vier Haltestellen in Baselland haben.» Er fordert den Kanton und die Gemeinden deshalb dazu auf, die Freizeitangebote rund um die Haltestellen Birsfelden, Waldhaus, Schweizerhalle und Augst besser mit der Schifffahrt zu vernetzen. Mit Baselland Tourismus hat Stalder die Zusammenarbeit verstärkt. Handlungsbedarf sieht er noch auf Gemeindeebene.
Und wenn er schon am Wünschen ist: «Am liebsten hätte ich ein neues Schiff.» Diskussionen darüber seien aber noch verfrüht. Zuerst gilt es, die – trotz allem noch sehr bescheidenen – Passagierzahlen zu steigern.