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Beat Jans (SP) wird deutlich zum neuen Basler Regierungspräsidenten gewählt. Im Interview spricht er über seine neue Herausforderung.
Jans: Als ich bei den ersten Zwischenresultaten gesehen habe, dass Stephanie Eymann ein sehr gutes Resultat gemacht hat bei den Regierungswahlen, dachte ich schon, sie marschiert auch ins Präsidium durch. Insofern ist es eine positive Überraschung. Ich dachte immer, Esther Keller von der GLP und ich nehmen uns gegenseitig Stimmen weg.
Ich denke, dass der Bekanntheitsgrad von mir als Nationalrat ins Gewicht gefallen ist. Aber darüber mache ich mir keine Gedanken, sondern geniesse erst einmal, bin dankbar, dass das Basler Volk mich gewählt hat. Mich, der in einem Block am Stadtrand aufgewachsen ist und nun zum Regierungspräsidenten gewählt wird. Ja, das rührt mich (Stimme wird etwas zittrig, d.Red.).
Es ist eine neue Situation, indem wir mit Esther Keller von der GLP eine neue Mittepartei in der Regierung haben. Aber ich bin überzeugt, dass wir als Team gut funktionieren werden. Ich kenne alle Gewählten gut und habe zu allen Vertrauen. Klar ist schade, dass Heidi Mück es nicht geschafft hat. Jemand wie sie hätte der Basler Regierung gutgetan. Aber es war klar, dass das Auswechseln der Kandidatin nach dem ersten Wahlgang ein sehr riskantes Unterfangen war.
Nein, es wäre wohl auch nicht anders rausgekommen, wenn Elisabeth Ackermann im zweiten Wahlgang nochmals angetreten wäre. Dass die Grünen darauf nicht vorbereitet waren, hat nicht geholfen. Wenn man früher gewusst hätte, worauf man sich einlässt, hätte man mehr Zeit gehabt, eine Person aufzubauen.
Ich selbst war bei den Gesprächen nicht dabei. Aber es wurden schon ziemlich viele Telefone geführt, in dem es um dieses Thema ging. Wir hatten ja viele Hinweise, dass Ackermann abgewählt werden könnte.
Wenn wir uns gegenseitig helfen, wird das gut gehen, da bin ich zuversichtlich.
Ich sprech jetzt für mich. Aber beim WSU ist das Soziale, das ist seit Jahrzehnten in sozialdemokratischer Hand. Es würde mir mehr weh machen, das zu verlieren als das Baudepartement. Im WSU hat der Regierungsrat viel Einfluss, etwa über die Sozialbeiträge, wo er mit den Entscheiden nicht mal in den Gesamtregierungsrat muss.
Sie kommt sehr gerne mit an Veranstaltungen und unterstützt mich. Meist, wenn es irgendeine Eröffnung ist, ist es ja nicht so politisch. Ich werde sie möglichst viel mitnehmen. Es ist immer super für mich, wenn sie dabei ist.