Was lange als allerletzte Konsequenz galt, könnte bald Realität werden. Am Sonntagabend sagte der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger in seiner Funktion als Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz, man habe bislang versucht die Schulen und den Arbeitsplatz bezüglich strenger Coronamassnahmen zu schonen.
Dieser Spielraum sei nun ausgeschöpft und man müsse über strengere Regeln nachdenken, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Für Basel-Stadt gilt aber weiterhin: «Die Schulen sollen so lange offen bleiben, wie das aus gesundheitlichen und pandemiebedingten Gründen möglich ist», so der Mediensprecher des Erziehungsdepartements, Simon Thiriet. Dennoch sei man auf eine Schliessung vorbereitet: «Selbstverständlich spielen wir zusammen mit den Gesundheitsdiensten seit Wochen alle möglichen Szenarien durch, sind parat und werden auf allfällige Änderungen der Situation rasch reagieren können.»
Laut Engelberger ist die Schule die Taktgeberin im Alltag vieler Familien. Wären die Kinder zuhause, würden sich auch die Kontakte der Eltern verringert und die Ansteckungen könnten reduziert werden.
Thiriet betont die Komplexität, die hinter der Entscheidung, ob die Schulen geöffnet bleiben sollen oder nicht, steckt. Es sei wichtig auch die Ungleichheit der Infrastruktur und der sozialen Bedingungen in den verschiedenen Familien zu berücksichtigen.
Auch die Bildungs-, Kultur - und Sportdirektion Baselland denkt bereits seit Beginn der Pandemie in Szenarien. «Die Schulen wären vorbereitet falls der Bund weitergehende Massnahmen beschliesst oder aufgrund einer veränderten Lagebeurteilung die Rückkehr in den Fernunterricht erlassen würde», so die Mediensprecherin Fabienne Romanens. Zurzeit sei der Krisenstab allerdings nicht der Meinung, dass zusätzliche Massnahmen notwendig sind.
Das Schutzkonzept in den Schulen werde regelmässig aktualisiert. Hin und wieder gäbe es zwar Meldungen von Eltern, die ihre Kinder aus Angst vor einer Ansteckung nicht in die Schule schicken wollen. Bislang handle es sich dabei aber um Einzelfälle, so Romanens.