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Aktivisten haben ein Büro an der Mülhauserstrasse besetzt. Sie wollen den dortigen Mietern beim Kampf um ihre Wohnungen helfen.
Knapp einen Monat war es ruhig um die Mülhauserstrasse 26. Nun ist klar: Der Protest gegen die Massenkündigung geht weiter. Eine Gruppe jener Leute, die im Januar gegen die geplante Totalsanierung demonstrierten, versuchen ihr Ziel nun auf einem neuen Weg zu erreichen. Dem Weg der Besetzung.
«Wir haben das Baubüro im Erdgeschoss besetzt und hier ein Büro für Solidarität eingerichtet», teilt die anonyme Gruppe per Mail mit.
Auf einem Video sind zwei verkleideten Aktivisten zu sehen. Sie erklären, weshalb sie sich verbotenerweise in dem Raum eingenistet haben. «Wer wirtschaftlich nicht mehr wertvoll ist, wird ausgemustert», heisst es. Die Kündigung durch die Pensionskasse Basel-Stadt habe die betagten Mieter hart getroffen.
Im «Büro für Solidarität» helfe man den Bewohnern bei ihrem Kampf gegen die Kündigung. Ziel sei es, die Pensionskasse zu einer sanften Renovation zu bewegen und so zu ermöglichen, dass die Mieter weiterhin dort leben können.
Die Sanierung soll im September beginnen. Nach ersten Protesten im vergangenen Herbst hatte die Regierung die Kündigungen als «leider unumgänglich» bezeichnet. Das zuständige Finanzdepartement sehe keine Alternative.
Zwar seien schon mehrfach Sanierungen in bewohntem Zustand durchgeführt worden, in diesem Fall aber sei das nicht möglich, da baulich sehr tief in die Liegenschaft aus den 1960er-Jahren eingegriffen werden müsse und auch die Wohnungsgrundrisse und -grössen verändert würden.
Bis am Montagabend wurde das Büro nicht geräumt. «Ob und wann die für eine Räumung notwendigen Schritte veranlasst werden, ist in Prüfung», sagt Susanne Jeger von der Pensionskasse auf Anfrage. Von 24 Parteien hätten 18 Parteien «eine neue Lösung gefunden». Mit den verbleibenden Parteien führe man derzeit Gespräche.