Es ist entschieden: In den neuen BVB-Trams wird auf Holz gesetzt. Nach einer aufwändigen Kundenbefragung waren fast 60 Prozent der Fahrgäste mehr von der holzigen Sitzvariante angetan, deshalb wird die Flexity-Tramflotte mit Holzsitzen bestückt.
Die neuen Flexity-Trams der Basler Verkehrsbetriebe (BVB) werden mit Holzsitzen ausgestatten, dies teilte die BVB heute mit. Entschieden haben ihre Kunden, die vom 5. bis 23. März in einem eigens dafür umgebauten Combino beide Varianten testen konnten.
Das Ergebnis der Kundenbefragung ist deutlich: 58,5 Prozent der befragten BVB-Fahrgäste präferieren Holz- gegenüber Stoffsitzen. Nur 27,5 Prozent sprachen sich deutlich für die Stoffvariante aus.
Hauptargument Sauberkeit
Die Kunden urteilten über Komfort, Sauberkeit und Ästhetik der Sitzunterlage. Ausschlaggebend für den Wunsch nach Holzsitzen war vor allem die Hygiene. Fast ein Drittel der Befragten beurteilen die Stoffsitze aus hygienischer Sicht als problematisch. Die Holzsitze seien zudem auch ästhetisch ansprechender, meinen die Kunden.
Die Holzsitze sollen aber noch verbessert werden. Die meisten der Befragten empfinden die Holzunterlage als zu rutschig
Für die BVB ist der Griff zum Holz ein Schritt in die Vergangenheit. In den 1950er-Jahren fuhren die Standardwagen mit Holzsitzen durch Basel. Bis zum Ende des letzten Jahrhunderts waren auf den Linien 2, 15 und 16 noch Tramzüge aus den 50er unterwegs. Die letzten dieser Waggons wurden 2001 ausgemustert.
Finanziell kein Unterschied
Über die Holz-Wahl freue sich die BVB, wie Studienprojektleiter, Martin Häfliger, gegenüber der bz sagt. «Die BVB hätte mit beiden Varianten leben können, doch der Sitz ist wichtigster Kontaktpunkt zwischen Fahrgast und Verkehrsbetrieb, deshalb wollten wir die Kunden entscheiden lassen.» Aus finanzieller Sicht mache Holz- oder Stoffunterlage keinen Unterschied.
Die ersten Flexity-Trams mit Holzbestuhlung werden frühestens Ende 2013 in Betrieb genommen.