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So menschenleer wie im Lockdown im Frühling 2020 war die Basler Innenstadt am Montag nicht. Erstaunlich viele Läden hatten weiterhin geöffnet – wenn auch nur für den Abholservice. Die bz liefert die wichtigsten Antworten.
Nein. Ein Augenschein vor Ort zeigt, viele Läden haben dennoch geöffnet oder bieten einen Abholservice an. In der Papeterie Zumstein in der Freien Strasse darf weiterhin eingekauft werden. Artikel, die nicht verkauft werden dürfen, können im Vorhinein bestellt und dann abgeholt werden. Auch Intimissimi hat geöffnet. Allerdings wird ausschliesslich Unterwäsche verkauft. Pyjamas und Lingerie wurden weggesperrt.
Die Basler Verkehrsbetriebe haben am Montagmorgen eine Umfrage unter den Fahrdienstmitarbeitenden gemacht. Das Resultat zeigt deutlich, dass der öffentliche Verkehr weniger genutzt wird. «Grob geschätzt konnten wir eine Auslastung von 50 Prozent, im Vergleich zur Auslastung im Januar 2020 beobachten», so Mediensprecherin Sonja Körkel. Während dem Lockdown im März sei der Unterschied allerdings viel deutlicher spürbar gewesen.
Auch laut Mathias F. Böhm, Geschäftsführer Pro Innerstadt, ist die aktuelle Situation kaum mit dem vergangenen Frühjahr vergleichbar. «Die Detailhändler sind diesmal viel besser vorbereitet und können teilweise auf Onlineshops oder andere Services zurückgreifen, die sie im Laufe der letzten Monate aufgebaut haben.» Ausserdem seien die Regelungen, welche Geschäfte öffnen dürfen und welche nicht, diesmal von vornherein eindeutiger.
Man sei auf Kurs und verbrauche laufend den zur Verfügung stehenden Impfstoff gemäss den Vorgaben des Bundes, heisst es beim Basler Gesundheitsdepartement. Auch die Impfungen in den Pflegeheimen würden planmässig vorangehen. Basel ist so schnell mit Impfen, weil bereits sehr früh mit der Planung der Corona-Impfungen begonnen wurde. Von Anfang an wurde der Planung eine Kapazität von 2000 Personen pro Tag zugrunde gelegt. Die Auslastung des Impfzentrums ist einzig durch die Verfügbarkeit des Impfstoffes begrenzt. An sieben Tagen pro Woche könnten täglich 2000 Personen geimpft werden. Die Impfstoffe sollen gemäss Gesundheitsdepartement so eingesetzt werden, dass ein möglichst grosser Nutzen für das Gesundheitssystem und die Wirtschaft resultiert. Lösungen, welche möglichst schnelle Impfungen ermöglichen, seien zum Schutz der gefährdeten Personen anzustreben.
In Baselland gibt es bisher zwei Fälle einer Infektion mit dem mutierten Coronavirus. Laut dem Basler Gesundheitsdepartement wurden im Stadtkanton bisher 10 Fälle gemeldet. Dies hat Auswirkungen auf das Contact Tracing: Im Gegensatz zu «normalen» Fällen erfolge bei den neuen, ansteckenderen Varianten ein ausgedehnteres Contact Tracing. Auch Kontaktpersonen von Kontaktpersonen würden getestet und müssten unter Umständen in Quarantäne. Zudem würden die positiv getesteten Personen eingehender befragt. Auch in Baselland wird das Contact Tracing angepasst: Neu werden auch Kontaktpersonen der Kontaktpersonen nach fünf Tagen getestet.
Abschliessend kann diese Frage erst in den kommenden Tagen beantwortet werden. Wird die Schweiz als Hochinzidenzgebiet oder als Virusvarianten-Gebiet eingestuft – aktuell ist beides gut möglich –, würde die neue Regelung gelten. Ausschlaggebend für die Bewertung ist eine 7-Tage-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner, aber auch die Einschätzung der entsprechenden Ämter. Sonderregelungen für Grenzgänger oder bestimmte Kantone sind denkbar.