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Wie der Kanton mitteilt, wurde heute ein Konzept beim BAG eingereicht. Zum Zug kommen sollen unter anderem Schulen und Betriebe mit vielen Grenzgängern. Nicht geplant sind derweil Massentestungen ganzer Bevölkerungsgruppen.
Nach Kantonen wie Basel-Landschaft, Zug und Chur plant nun auch Basel-Stadt gezielte Massentests. Wie das Gesundheitsdepartement mitteilt, wurde heute ein entsprechendes Konzept beim Bundesamt für Gesundheit eingereicht. Geplant sind die Tests etwa in Schulen, Betrieben oder sozialmedizinischen Institutionen. «Mit gezieltem, breitem Testen zur Aufdeckung asymptomatischer Coronavirus-Träger soll in der Bevölkerung Akzeptanz fürs Testen ohne Symptome geschaffen werden», heisst es in der Medienmitteilung.
Zum Zug kommen sollen dabei Speichel-PCR-Tests, wie auch Antigen-Schnelltests. In absehbarer Zeit sollen zudem Selbsttests für zu Hause erhältlich sein. Die Wahl der optimalen Testform erfolge unter Berücksichtigung von Faktoren wie Risikosituation, Akzeptanz und Kapazitäten. Wie das Gesundheitsdepartement auf Anfrage der bz mitteilt, soll die Anzahl Tests schrittweise ausgebaut werden. «Wir rechnen mit 60‘000 bis 120‘000 Tests pro Woche bis im Sommer», schreibt Sprecherin Anne Tschudin. Diese Zahl könne sich weiter erhöhen. Die Material- und die Laborkosten werden in Bereichen mit hohem Übertragungsrisiko vom Bund getragen.
Nach über zwei Wochen hat der Kanton Baselland erstmals wieder einen Todesfall in Zusammenhang mit Corona zu beklagen. Damit steigt die Zahl der Todesfälle im Landkanton auf 210. Hospitalisiert sind weiterhin 14 Personen, davon 2 auf der Intensivstation. In der Stadt bleibt es aktuell bei 192 Todesfällen, 6 von insgesamt 20 Personen im Spital werden intensivmedizinisch betreut. Geimpft wurden in Baselland bisher 32906 Personen, in Basel-Stadt sind es deren 24908. Für die 14-Tage-Inzidenz vermeldet Baselland einen Anstieg auf 145.1 und 66 Neuinfektionen, in Basel-Stadt ist die Inzidenz auf 113.6 gestiegen, bei 25 Neuinfektionen. Im Schwarzbubenland sank die 14-Tage-Inzidenz derweil von 160.4 auf 154.7 bei insgesamt 7 Neuansteckungen in den Bezirken Dorneck (4) und Thierstein (3). (eob)
Die Tests sind für alle freiwillig. In Schulen etwa wird dafür ein schriftliches Einverständnis der Eltern eingeholt. Neu liegt der Schwerpunkt dort auf dem erweiterten Ausbruchsmanagement und dem repetitiven, gezielten Testen an Hotspots. Erstgenanntes soll bereits im März starten. So wird bei positiven Fällen nicht mehr nur engen Kontakten, sondern auch dem erweiterten schulischen Feld ein Test empfohlen.
Bei einer erhöhten Zahl von Neuinfektionen in bestimmten Quartieren sollen in umliegenden Kindergärten und Schulen wiederum Sammel-Speicheltests (Pool-Testverfahren) zum Einsatz kommen. «Denkbar ist die serielle Testung über einen definierten Zeitraum», heisst es.
In Betrieben ist ein ähnliches Verfahren vorgesehen. Der Fokus wird dort auf Betriebe mit erhöhter Übertragungswahrscheinlichkeit oder mit erhöhtem Ausbruchsrisiko gerichtet. Darunter fallen etwa Restaurant-Küchen. Auch systemrelevante Betriebe wie beispielsweise Polizei oder Feuerwehr und solche mit vielen Grenzgängern kommen zum Zug. Ein erstes Pilotprojekt soll Mitte März starten. Auch hier ist die Teilnahme freiwillig. Sie soll allerdings durch den Kanton unterstützt werden. Der Entscheid über eine allfällige Kostenübernahme erfolgt nach dem Einsenden der Konzepte.
In Pflegeheimen sind präventiven Schnelltests derweil bereits seit Ende Januar möglich. Nun sollen dort auch Speichel-PCR-Tests eingeführt werden. Auch in weiteren sozialmedizinischen Institutionen und in Spitälern wird das breite Testen ermöglicht. Gleichzeitig kommen auch Grenzgänger und Reiserückkehrer nicht zu kurz. «Als mittelfristiges Ziel strebt der Kanton Basel-Stadt eine Entlastung für Reisende aus Gebieten mit erhöhtem Übertragungsrisiko an», heisst es in der Medienmitteilung.
Derzeit nicht geplant sind systematische Massentestungen ganzer Bevölkerungsgruppen, wie etwa unter Jugendlichen. Ein Thema wäre dies laut Tschudin erst, «wenn sich dies aufgrund der Pandemie-Entwicklung aufdrängen würde.» Noch im Dezember wurde verkündet, dass in Basel-Stadt keine grossflächigen Massentests zum Einsatz kommen werden. «Wir führen keine breiten, unspezifischen Massentests durch. Wir verfolgen einen gezielten, risikobasierten Ansatz», schreibt Tschudin dazu.