Die beiden Basel führen eine Langzeitstudie über den Verlauf und die Auswirkungen der Coronaviruspandemie durch. In der Studie enthalten sind ein digitaler Befragungsteil zu den Auswirkungen auf die Lebensumstände und ein Antikörpertestteil.
Die gepante Langzeitstudie findet vom Juli bis Dezember dieses Jahres statt. Ausgewählt werden die Probanden in den kommenden Tagen nach dem Zufallsprinzip. An den Kosten beteiligen sich das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt und die Volkswirtschaft- und Gesundheitsdirektion Baselland zu gleichen Teilen. Ort für die Durchführung der Studie ist das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut. Dies schreiben das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt, die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Baselland und SwissTPH heute in einer gemeinsamen Medienmitteilung.
Der Name der Langzeitstudie in beiden Basel lautet «COVCO-Basel». Forschungsgegenstand der Studie sind die Auswirkungen der Coronapandemie in der Region Basel. Geforscht wir in zwei verschiedenen Stichprobengruppen. Ziel sei es gemäss der gemeinsamen Medienmitteilung, die direkten und indirekten Auswirkungen der Coronaepidemie auf die Menschen und ihr Verhalten zu erfahren. Gleichzeitig wolle man auch aktuelle Aussagen zu der Seroprävalenz in der Bevölkerung erhalten.
Seroprävalenz die nachgewiesene Häufigkeit von Antikörpern im Blutserum zu einem bestimmten Zeitpunkt. Dies weist auf eine bestehende oder durchstandene Infektionskrankheit hinweist.
Die Studie besteht zum einen aus einer grossen digitalen Stichprobengruppe, die am Anfang auf einem Fragebogen basiert. Darin eingebettet ist die Antikörper-Stichprobengruppe, bei welchen auch die ganze Familie auf Antikörper getestet wird.
Insgesamt werden zwischen Juli und Dezember 2020 rund 10'000 zufällig ausgewählte Personen für eine erste Basis-Befragung eingeladen, teilen die beiden Gesundheitsdirektionen und SwissTPH mit. Diese Basis-Fragen beziehen sich nicht nur auf Corona-Infektionen und Hygienemassnahmen. Sie fragen auch nach der Lebensqualität, der körperlichen und psychischen Gesundheit, dem Lebensstil oder der Situation am Arbeitsplatz.
Aus der digitalen Stichprobengruppe wird eine zufällige Untergruppe von rund 1'200 erwachsenen Teilnehmenden zu einer zusätzlichen Antikörpertestung eingeladen. Die erste Phase dazu erfolgt zwischen Juli und September. In diesem Zeitraum werden 600 Personen auf ihren Antikörperstatus getestet.
Dazu können Familienmitglieder ab einem Alter von sieben Jahren eingeladen werden. So könne untersucht werden, wie sich der Antikörperstatus und das Wohlbefinden innerhalb von Familien verteilt, heisst es in der Mitteilung.
Familien, welche in der ersten Phase getestet wurden, werden auch in der zweiten Phase erneut auf Antikörper getestet. Dadurch kann das Verschwinden oder Neuauftreten von Antikörpern erfasst werden. Zusätzlich zu den Familien aus Phase eins werden in Phase zwei weitere 600 Personen zwischen Oktober und Dezember auf ihren Antikörperstatus getestet. Damit werden Erkenntnisse über die Wellen der Epidemie gewonnen.
Jeder Teilnehmende der beiden Studien, digital und Seroprävalenz, sollen via eine Online-Plattform wöchentliche und monatliche Kurzfragebogen ausfüllen.
Die Kosten für die Studie betragen über eine Million Franken, woran sich die beiden Gesundheitsdirektionen mit je 300'000 Franken beteiligen. Das nationale Corona-Immunitas Programm steuert seinerseits mindestens weitere 330'000 Franken bei. Denn die Studie der beiden Kantonen ist auch ein wichtiger Bestandteil dieses nationalen Forschungsprogramms.