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Die BScene hat schon bessere Tage erlebt. Erneut hat das Festival weniger Besucher verzeichnen können. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Verantwortlichen bleiben aber guten Mutes.
Neun Lokale, viel Gitarren-Sound und als oft erwähntes Highlight «Das Pferd» in der Reithalle der Kaserne: Am Basler Club- und Konzertfestival BScene am 15. und 16. März wurde auch dieses Jahr einiges geboten - doch das Interesse der tanzwütigen Bevölkerung an der BScene nimmt zahlenmässig ab.
Zahl der Lokale geschrumpft
6400 Besucher tummelten sich am dritten März-Wochenende an den Konzerten und Veranstaltungen, rund 600 weniger als im Vorjahr. Die Zeiten, als das Festival jährlich an Zuspruch zulegen konnte, sind längst vorbei.
Dafür gebe es verschiedene Gründe, sagt der Medienverantwortliche der BScene, Fabio Gfeller. Die Kapazität sei begrenzter als im Vorjahr, 8000 Besucher seien für die 17. Auflage des Festivals die Obergrenze gewesen. Die Anzahl der Lokale sei im Vergleich zum Jubiläumsjahr 2011 von 15 auf 9 geschrumpft.
«Bereits im Vorfeld gespart»
Zum 15-Jahr-Jubiläum kam die BScene auf eine Besucher-Höchstmarke von 8500 Personen. 2012 wurden bereits weniger Eintritte verzeichnet, nominal waren es 7000. Unzufrieden mit den diesjährigen Besucherzahlen ist Gfeller dennoch nicht: Bei der diesjährigen BScene habe es keine Verluste gegeben. «Wir sind im Plus, trotz weniger Ticketverkäufen im Vergleich zum Vorjahr», sagt er. Dies, weil man bereits im Vorfeld gespart habe und weniger Lokale ausstatten musste.
Die Zahl der Besucher bewegt sich auf einem ähnlichen Niveau wie vor dem Jubiläum 2011. «Über 6000 Besucher ist eine stattliche Anzahl für ein regionales Festival», urteilt Tobit Schäfer, Geschäftsleiter des Basler Rockfördervereins (RFV).
Gfeller schätzt die Zahl der regelmässigen Konzertbesucher in Basel auf 4000 bis 5000 Personen. Deswegen stellten 6400 Besucher an einem Konzert-Festival durchaus einen Erfolg dar. «Die BScene ist nach wie vor die Plattform für Basler Bands», sagt Schäfer.
Party-Szene hat sich verändert
«Die Ausgangs-Szene in Basel hat sich in den letzten Jahren verändert», glaubt Gfeller. Heute würden DJs und elektronische Tanzmusik eher im Vordergrund stehen als Konzerte.
Dies wiederum dürfte der Grund sein, weswegen einige der beteiligten Lokale dafür weniger geeignet sind. Das Sud muss sich wegen der Nachbarschaft an die Lautstärkegrenze von 94 Dezibel halten. Das Volkshaus und die Reithalle sind aufgrund ihrer Grösse für lokale Bands schwierig zu füllen.
Die Konzertreihe hatte 2013 auch technische Probleme: Im Singerhaus fiel während eines Konzerts der Strom aus. «Solche Vorfälle sollte es natürlich nicht geben - allerdings sind wir Untermieter bei den Lokalen», sagt Gfeller. Für die Stimmung sei der Unterbruch nicht schlimm gewesen. «Die Band hat a cappella weitergesungen», berichtet Gfeller.
Besser international oder lokal?
Diese Frage stellt sich bisher nicht nur im Bezug auf Musiker: In den vergangenen Jahren fand am selben Wochenende wie die Basler BScene in Zürich das vom Migros-Kulturprozent gesponserte M4Music-Festival statt. Für Booker, Plattenlabel und Musiker ein wichtiger Anlass, um Networking zu betreiben.
Dieses Jahr konkurrenzieren sich die beiden Anlässe nicht. «Der RFV hat bei der BScene darum gebeten, dass sie sich mit M4Music terminlich arrangiert», sagt Schäfer. Letztlich sei es wichtig für die BScene, zwischen allen Anlässen in Basel einen festen Platz zu finden.
Das regionale Programm kam laut Gfeller 2013 gut an. «Wie viele internationale Acts der BScene gut tun, steht praktisch jedes Jahr zur Debatte.» Natürlich würden die Verantwortlichen der BScene hoffen, nächstes Jahr wieder ein wenig mehr Publikum anziehen zu können. Gfeller: «Wie das konkret umgesetzt werden könnte, bespricht der Vorstand an einem Strategie-Wochenende.»