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Nach längeren Debatten um die Liegenschaften an der Elsässerstrasse 128-132 werden sie nun in das kantonale Denkmalverzeichnis aufgenommen. Dasselbe gilt für eine Liegenschaft an der Türkheimerstrasse.
Insgesamt vier Mal wurden die Liegenschaften an der Elsässerstrasse 128 bis 132 besetzt, nachdem die Eigentümerin 2018 allen Mietern gekündigt hatte. Die Aktivistinnen und Aktivisten wollten verhindern, dass die Gebäude an der «Elsi» abgerissen werden.
Jetzt hat der Regierungsrat der jahrelangen Debatte ein Ende bereitet: Am Dienstag teilte er mit, dass die Liegenschaften in das kantonale Denkmalverzeichnis aufgenommen werden. «Damit bleiben drei für die Bebauung des St.Johann-Quartiers typische Mehrfamilienhäuser erhalten», schreibt der Regierungsrat in einer Mitteilung dazu.
Um 1900 gebaut, seien sie «ein städtebaulicher Beleg für die zunehmende Verbindung von Wohnen und Arbeiten um die Jahrhundertwende», wie es in der Mitteilung weiter heisst. Die Eigentümer lehnten laut Regierungsrat eine Unterschutzstellung ab. Ohne Aufnahme ins Verzeichnis könnten die Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Geschützt seien das Äussere der Liegenschaften, «die Erschliessungs- und Grundrissstruktur sowie die bauzeitliche Ausstattung im Innern des Hauses», schreibt der Regierungsrat. Die Werkstattgebäude im Hinterhof könnten derweil durch Neubauten ersetzt werden.
«Die identitätsstiftende Bedeutung der Liegenschaften und das grosse Interesse der Öffentlichkeit an der Erhaltung gehen auch aus zwei Petitionen hervor, die mit 2000 Unterschriften eingereicht wurden. Der Erhalt der Liegenschaften wird nun durch die Unterschutzstellung sichergestellt», schreibt der Regierungsrat.
Ebenfalls in das kantonale Denkmalverzeichnis eingetragen werden soll die Liegenschaft an der Türkheimerstrasse 17 (südlicher Hof), wo einst die Droschkenanstalt Settelen ihren Sitz hatte. Sie besitze in wirtschafts- und sozialgeschichtlicher, städtebaulicher und architekturgeschichtlicher Hinsicht «herausragenden Zeugniswert» für die Epoche zwischen Jahrhundertwende und Erstem Weltkrieg, heisst es dazu.
So erwirbt Julius Settelen 1883 das als Rösslitram bekannte Tram-Omnibus-Geschäft seines künftigen Schwiegervaters Henri Imhoff-Schuhmacher und betreibt bis zur Eröffnung der elektrischen Strassenbahn das erste öffentliche Verkehrsmittel. Die Liegenschaft befinde sich in einem guten Erhaltungszustand und sei ein schutzwürdiges Baudenkmal. Noch heute hat dort die Settelen AG ihre Niederlassung.