An diesem Wochenende öffnet die Designmesse Blickfang zum 13. Mal in der Eventhalle der Messe Basel ihre Türen. Die bisher grösste Basler «Blickfang» bietet über 140 Ausstellenden und unabhängigen Labels die Möglichkeit, ihre Produkte vorzustellen und zu verkaufen.
Der Eingangsbereich ist in warmes Orange getaucht. Ein neues Farbkonzept, wie Carmen Fischer, Kommunikationsbeauftragte der «Blickfang» sagt: «Wir wollten weg vom knalligen Magenta, wir werden jedes Jahr ein neues Farbkonzept haben, das sich durch die Ausstellungen in allen Städten ziehen wird». Von der Decke hängt ein grosses Mobile, welches die Produkte darstellt, um die es an der Messe geht: Bis am Sonntag können Liebhaberinnen und Liebhaber von handgemachter und lokal hergestellter Mode, Schmuck, Wohnaccessoires und Möbeln direkt bei den Herstellenden die Produkte kaufen und mit den Ausstellenden ins Gespräch kommen. Die «Blickfang» ist zurück in Basel und empfängt ihre Besuchenden in diesem Jahr in der grossen Halle der Messe Basel.
«Bei der ‹Blickfang› gibt es Produkte zu erwerben, die alle eine Geschichte erzählen», so Dieter Hofmann, Geschäftsführer der «Blickfang». Nachdem es vor ein paar Wochen negative Stimmen über die Designmesse gab, kann die «Blickfang» auch dieses Jahr wieder mit einem grossen Publikumsaufkommen rechnen. «Der Vorverkauf lief noch nie so gut wie in diesem Jahr», so Dieter Hofmann. Mit so vielen Ausstellenden wie noch nie, geht in diesem Jahr die grösste Ausgabe der «Blickfang» Basel über die Bühne.
Unter den 140 Ausstellenden sind auch Designerinnen und Designer aus Basel vertreten. Darunter das Label «restemoebel». Die beiden gelernten Schreiner Florian Oeschger und Jonathan Dörflinger fertigen seit 2019 Möbel aus Restmaterialien an, die bei Kollektionswechseln oder Überproduktion in den Müll wandern. Die Jobfactory vom Dreispitz Basel stellt das «Veo Bike» vor, das erste in der Schweiz produzierte Cargo Velo.
Die «Blickfang» will den Nachwuchs fördern und bietet jungen Designerinnen und Designern die Möglichkeit, mittels eines Studierendenwettbewerbes einen kostenlosen Ausstellungsstandort zu erhalten. Die Nachfrage war sehr gross: «Wir hatten in diesem Jahr über 50 Bewerbungen, wir waren überwältigt», so Carmen Fischer. Unter den Nominierten sind zwei junge Studentinnen aus Basel. Sabina Curukovic und Lisa Bauer studieren Produktdesign an der HGK Basel im Master und sind gerade dabei, ihr eigenes Label «naza» zu gründen. «Für uns ist die ‹Blickfang› nun der erste Schritt in Richtung Selbstständigkeit», erzählen sie.
Gross geschrieben wird an der Messe Nachhaltigkeit. Der Tenor der gesamten Messe für unabhängiges Design lautet «weniger Konsum, dafür bewusst». «Wir haben den Bezug zum Wert von Produkten verloren», sagen die Gründer des Labels «Gebr.Dubois» aus Zürich, die als gelernte Schreiner Wert auf lokales Holz und lokale Produktion legen und ausschliesslich in Zürich produzieren. Livia Näf mit ihrem gleichnamigen Modelabel färbt einen Teil ihrer Textilien mit Essen, das weggeworfen wird und sammelt Stoffe, die nicht mehr gebraucht werden.
Das Interesse ist nicht nur bei den Ausstellenden gross. Kurz nachdem sich die Türen um 14 Uhr öffnen, bildet sich bereits eine lange Schlange mit interessierten Besucherinnen und Besuchern.