Im März starteten drei Bau-Etappen. Bei einer davon kamen vorgängig nicht bekannte, stillgelegte Werkleitungen und Baukörper im Untergrund des St. Alban-Grabens zum Vorschein. Zudem wurden archäologische Funde im Bereich des Kunstmuseums gefunden. Diese Funde erschweren und verzögern die Arbeiten.
Die Bauarbeiten brachten Funde aus verschiedenen Epochen zu Vorschein. Neben römischen Siedlungsresten kamen bisher der mittelalterliche Stadtgraben sowie mehrere jüdische Grabsteine hervor.
Die Siedlungsreste aus der frühen römischen Kaiserzeit (ab ca. 30/20 v. Chr.) konnten von den Archäologinnen und Archäologen in einer Blitzaktion von wenigen Tagen geborgen werden. «Der Fundort – für die damalige Zeit weit ausserhalb des befestigten Münsterhügels (Murus Gallicus) gelegen – ist für diese Epoche unerwartet», schreibt die Archäologische Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt.
Der Stadtgraben wurde im Mittelalter gebaut. Dabei wurden die älteren archäologischen Schichten an dieser Stelle schon komplett zerstört. Ausserhalb des Grabens kann jedoch mit Funden aus römischer Zeit gerechnet werden. Denn vom 1. bis 3. Jahrhundert befand sich hier ein kleiner Ort namens Vicus. 1786 bis 1815 wurde der Stadtgraben mit Schutt und Abfall der Stadt aufgeschüttet. Dessen aktuelle Ausgrabung hat zahlreiche Funde zu Tage geführt.
Ebenfalls wurden jüdische Grabsteine gefunden. Die Buchstaben seien nur noch schwach erkennbar. Die Grabsteine gehören in den Kontext der ersten jüdischen Gemeinde. Spätestens um 1200 kamen damals die ersten Juden nach Basel.
Im Oktober 2019 hätten die Strassen- und Gleisarbeiten auf der Südseite des St. Alban-Grabens beginnen sollen. Diese wurden jetzt auf Frühling 2020 verschoben.
Die zweite Phase der Bauarbeiten auf der Nordseite beginnt mit vier Monaten Verspätung erst Ende April 2020.
Mit den Umbauarbeiten für die Zu- und Ausfahrt des neuen Parkings in den Gebäuden der Credit Suisse und der UBS wurde planmässig gestartet. Diese Arbeiten dauern bis ca. Mitte 2020. Der Autoverkehr in Fahrtrichtung Wettsteinbrücke bleibt bis voraussichtlich Ende April 2020 gesperrt, ebenso die Velospur. In Fahrtrichtung Bahnhof SBB verläuft der Autoverkehr ungestört.
«In der nächsten Bauphase ist von weiteren archäologischen Funden auszugehen, welche im bisherigen Terminprogramm noch nicht berücksichtigt sind. Archäologische Funde müssen aber nicht zwingend eine Verzögerung der Bauphase 2 bedeuten, da sie in der Regel nicht alle Arbeiten betreffen», sagt die Sprecherin des Parkhaus Kunstmuseum.
In der nächsten Bauphase 2 wird das Verkehrskonzept angepasst. Die Durchfahrt St. Alban-Graben Richtung Elisabethenkirche wird für den motorisierten Individual- sowie für den Veloverkehr nicht mehr möglich sein. Dafür wird in Gegenrichtung (Richtung Wettsteinbrücke) die Fahrbahn geöffnet.