Brand
Die Voliere, die in Flammen aufging

Nachdem ein Basler Kleintierzüchter seine Vogelzucht in den Freizeitgärten auf dem Landauer aufgeben musste, nahm der Streit ein dramatisches Ende.

Christian Mensch
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Der Mann musste seine Voliere räumen - danach brannte es beim Kleintierhalter (Symbolbild).

Der Mann musste seine Voliere räumen - danach brannte es beim Kleintierhalter (Symbolbild).

JAM

Bis vor Bundesgericht wehrte sich der Kleintierhalter B. dagegen, dass er seine Vogelzucht in den Freizeitgärten auf dem Landauer aufgeben müsse. Ihm wurde die Pacht gekündet, weil er über Jahre Auflagen des Veterinäramtes ignorierte. Am Mittwoch berichtete diese Zeitung, dass alle Beschwerden ins Leere gelaufen sind und er den Platz zu räumen hat. Auf den Donnerstag war die Schlüsselübergabe angesetzt, doch diese fiel ins Löschwasser der Feuerwehr.

Um vier Uhr nachts wurde die Berufsfeuerwehr in der Nähe des Bahndamms gerufen, weil dort ein Gartenhaus in Flammen stand. Das Feuer erfasste eine Voliere und einen Hasenstall sowie ein benachbartes Gartenhaus. 15 Meerschweinchen überlebten das Inferno nicht, berichtete «Telebasel». Gebrannt hatte es beim Kleintierhalter B.

Die Staatsanwalt nahm den Pächter in den Morgenstunden als Tatverdächtigen fest, liess ihn danach wieder frei. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Aus Kleintierstallungen werden Schrebergärten

Für Daniel Wasserfallen, den Präsidenten der Freizeitgärten Landauer, ist der Brand ein Ende mit Schrecken, nachdem die Auseinandersetzungen mit dem Pächter in den vergangenen Jahren eher einem Schrecken ohne Ende gleichgekommen sind. Stets neue Gründe führten zu Auseinandersetzungen zwischen dem Vorstand und dem Pächter. Wenn es nicht Verstösse gegen das Tierschutzgesetz waren, dann gaben die Bauten Anlass zu Streit oder auch nur das Befahren des Areals mit einem Motorroller. Stets habe sich der Pächter benachteiligt gesehen und sich dafür nicht an die Regeln gehalten.

An der letzten Generalversammlung vor einigen Wochen sei noch die Befürchtung im Raum gestanden, die Auseinandersetzung könne sich noch zu einem Brand entzünden. Dass es dazu tatsächlich kommen werde, habe allerdings niemand geglaubt, sagt Wasserfallen.

Eigentlich hatten der Verein bereits einen Interessenten, der die Pacht übernommen hätte. Doch dieser erwartete ein Gartenhaus und nicht eine Brandruine, meint Waserfallen. Solange nicht klar sei, wer ein neues Gartenhaus bezahle, werde es deshalb wohl keine Weitergabe der Parzelle geben. Sicher ist bloss, dass der Nachfolger künftig keine Tiere mehr halten werde. Denn es sei bereits beschlossene Sache, dass die Kleintierhaltung auf dem Landauer Schritt für Schritt aufgegeben werde. Lediglich, wer schon eine Pacht hat, könne dort weiterhin seine Tiere pflegen. Rund ein Dutzend haben noch dieses Privileg, sagt Wasserfallen. Die Stallungen der vier Pächter, die sich zurückgezogen haben, sind bereits Gärten gewichen.