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Der Basler Musiker Antoine Konrad, alias DJ Antoine, ist scharfer Kritiker der Corona-Politik. Heute tritt er am Festival «Im Fluss» auf.
Antoine Konrad: Sogar eine Riesenfreude. Nach sechs Monaten Konzertpause darf ich endlich wieder auf der Bühne stehen. Das finde ich grossartig! Noch schöner ist es natürlich, weil es ein Heimspiel wird und ich so mal wieder vor Basler Publikum auftreten darf.
Es ist schon so, dass, wenn Corona nicht da wäre, ich vielleicht irgendwo im Ausland herumkurven würde. Momentan geht das aber nicht. Also freute ich mich enorm, als die Organisatoren an mich herangetreten sind.
Es ist etwas, unter dem die ganze Branche noch immer leidet. Weil schlicht und einfach nichts läuft. Die Rechnungen bezahlen wir Künstler mit dem Geld, das wir früher verdient haben.
Für mich war die Situation eine Katastrophe, weil man mir verboten hat, das zu tun, was ich liebe. Mir ist es bis heute unerklärlich, wieso Demonstranten in Massen auf die Strassen gehen dürfen. Sobald man aber einen geordneten Event abhalten will, wird das verboten. Ich finde, wenn man eine Linie hat, dann muss man sie durchziehen. Ich bin unzufrieden, weil uns keine Lösungen angeboten werden. Man kann nicht einfach zu Hause sitzen und den Betrieb pleitegehen lassen. Firmen machen heute reihenweise Bankrott, das ist die Realität.
Für mich ist es so: Das, was ich verdient habe, das habe ich. Es ist nicht so, dass ich jetzt alle meine Weine und meine Autos verkaufen muss. Ich werde meinen Lifestyle weiterhin leben, so lange ich mir das leisten kann. Aber ich spreche natürlich trotzdem für die ganze Eventbranche. Denn es ist einfach kein Zustand, dass man den Leuten verbietet zu arbeiten und sie dann nicht richtig unterstützt. Und das betrifft uns alle, egal wie wir vor der Krise dastanden. Aber klar: Ich habe Glück, dass ich viele Jahre gut verdient habe, über andere Business-Zweige wie Konrad Lifestyle verfüge und mir so etwas ansparen konnte.
Corona ist ein Virus, das hier ist. Das habe ich nie bezweifelt. Aber ich denke nach wie vor, dass die Medien das Ganze zu sehr aufwirbeln. Man liest heutzutage fast nur noch negative News. Aber ganz ehrlich: Was bringt uns das? Ich finde, wir sollten uns viel stärker auf die positiven Dinge wie das Zusammensein mit Freunden und Familie besinnen.
Dass nächsten Sommer alles wieder normal sein soll mit Festivals voller feiernden Leute, ist leider eine Illusion. Darauf habe ich mich schon eingestellt. Unsere Gesellschaft wird momentan eingeengt, verängstigt und klein gemacht. Und ich befürchte, dass sich das noch eine Weile weiterziehen wird.
Ich finde es sensationell, dass das Floss stattfindet und dass die Stadt das bewilligt. Vielleicht können wir so ja zeigen, dass es eben doch möglich ist, wieder grössere Events abzuhalten.
Wenn man das Lokale nimmt, dann passe ich durchaus. Ich bin hier aufgewachsen und immer Basler geblieben. Meine grössten Hits, die man auch im Ausland kennt, wurden hier im Studio geboren. Ich bin mir sicher, dass der Abend ein Erfolg wird.
DJ Antoine spielt heute ab 20.30 Uhr live auf dem Floss am Kleinbasler Rheinufer. Die Zuschauerzahl ist auf 1000 begrenzt.