Coronavirus
Ein Zeichen der Bundespräsidentin: Simonetta Sommaruga auf Coronabesuch in Basel

Die Bundespräsidentin tourt momentan durch die Schweiz und ist voll des Lobes für die Zusammenarbeit mit Basel-Stadt.

Patrick Marcolli
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Die Bundespräsidentin startet ihre Tour de Suisse in Basel: Simonetta Sommaruga flankiert von Basler Regierungsräten.

Die Bundespräsidentin startet ihre Tour de Suisse in Basel: Simonetta Sommaruga flankiert von Basler Regierungsräten.

Keystone

Wie ihr Regierungs- und Parteikollege Alain Berset tourt Simonetta Sommaruga (SP) derzeit durch das Corona-geplagte Land. Dass ihre Tour de Suisse heute Montag in Basel begann, war nicht dem Zufall geschuldet. Im Stadtkanton gibt es einerseits überproportional viele Corona-Fälle zu verzeichnen. Gleichzeitig sitzen hier aber bekanntlich auch Pharmafirmen, die ins weltweite Netz der Pandemie-Forschung eingebunden sind.

Wer mehr als einen symbolischen Auftritt der Bundespräsidentin in Basel erwartet hatte, wurde aber enttäuscht. Ihre zwei Besuchsziele kommunizierte Sommaruga gleich zu Beginn des «Point de Presse» offen: «Ich will mich aus erster Hand vor Ort informieren und mich persönlich bedanken.»

«Gut aufgestellt, um global eine Rolle zu spielen»

Bedanken heisst in diesem Fall: Die Vertreter des Kantons für die «hervorragend funktionierende» Zusammenarbeit mit den Bundesbehörden loben, ebenso die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen für ihren Einsatz und ihre Flexibilität sowie die Pharmaindustrie für ihre Kooperation mit den Behörden, die sich, so Sommaruga auf Nachfrage dieser Zeitung, «in einem noch nie dagewesenen Ausmass» zeige. Genaueres zu ihren Gesprächen mit den Pharma-Vertretern war der Bundespräsidentin gestern nicht zu entlocken. Sie bemerkte einzig, dass man auch hier mit Hochdruck an Therapie- und Testmöglichkeiten arbeite: «Wir sind in der Schweiz sehr gut aufgestellt, um global eine Rolle spielen zu können.»

Sommaruga appellierte auch an die Bevölkerung, nun in der Disziplin nicht nachzulassen. Sie wisse, dass es gerade jetzt nötig sei, den Menschen eine Perspektive für das «Danach» zu geben. Deshalb befinde sich das Land gerade in einer «heiklen Phase».

Höflich bedankten sich ihrerseits die drei anwesenden baselstädtischen Regierungsmitglieder bei der Bundespräsidentin. Wirtschaftsdirektor Christoph Brutschin (SP) verwies in seiner kurzen Ansprache auf eines der Notpakete des Kantons. Dieses zielt bewusst auf kleine Unternehmen und Selbstständige, die zwar ihre Geschäfte nicht schliessen mussten, deren Existenz wegen den Folgen der Pandemie dennoch höchst gefährdet ist. Zwischen dem 1. und 3. April, so Brutschin, seien bereits rund 300 Unterstützungsgesuche bei den Behörden eingegangen.

Die Basler Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann (Grüne) zeigte sich vorsichtig optimistisch: Die Stadt befinde sich in der Bekämpfung der Pandemie auf einem guten Weg. Die Kurve der Neuansteckungen flache ab. «Es ist jedoch zu früh, um Entwarnung zu geben.» Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP) wiederholte, was er bereits am Freitag konstatiert hatte: Das Gesundheitswesen stehe zwar unter Druck, es sei jedoch gut aufgestellt, um die Pandemie zu bewältigen. Sommarugas Besuch sei ein Zeichen der Solidarität.