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20 Angestellte des Historischen Museums Basel äussern in einem Brief an das Präsidialdepartement scharfe Kritik an der neuen Direktion. Chefin Jungblut und Leiter Verwaltung Gnehm würden «eine Atmosphäre der Angst» schaffen.
Es sind heftige Vorwürfe, die rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Historischen Museums Basel (HMB) gegen ihre Chefin, Marie-Paule Jungblut, und gegen den Leiter von Verwaltung und Betrieb, Matthias Gnehm, richten. Die beiden würden «eine Atmosphäre der Angst» schaffen und Mitarbeiter «gezielt ignorieren»; zudem sei die Kommunikation «widersprüchlich», und das Verhalten der Direktion «unberechenbar und respektlos».
Diese anklagenden Sätze zitiert die «Tageswoche» aus einem Brief, der ihr vorliegt. Verfasst habe ihn der Anwalt Gregor Schürmann, Sekretär des Baselstädtischen Angestellten-Verbands (BAV), im Namen von rund 20 Museumsmitarbeitern, die sich an ihn gewendet haben.
Die bz hat auf anderem Weg zudem erfahren, dass das Arbeitsklima im HMB seit anderthalb Jahren schlecht sei. Die Chefin habe Mitarbeiter auch schon angeschrien oder zum Weinen gebracht. Derweil unter Jungbluts Vorgänger Burkard von Roda Ausstellungen fast von A bis Z im Haus gestaltet worden seien, würden heute viele Arbeiten an Externe herausgegeben – etwa Grafiken.
Abklärungen laufen
«Man ist schon seit einigen Monaten daran, die Gründe für die angespannte Situation abzuklären», sagt Philippe Bischof, Leiter der Abteilung Kultur im Basler Präsidialdepartement. Sämtliche Involvierte würden nun angehört und die Situation genau analysiert, das brauche viel Zeit. «Dabei gilt es, ruhig zu bleiben und das Museum und die Betroffenen zu schützen.»
Offenbar haben alle – sogar Gnehm – vom Präsidialdepartement eine Weisung bekommen, nicht selber mit den Medien zu reden. Jungblut war die letzten Tage aufgrund eines Unfalls abwesend. Der bz teilt sie in einer Email mit: «Ich werde nach meiner unfallbedingten Abwesenheit offene interne Gespräche zur Klärung der Probleme führen, die ich nicht durch öffentliche Stellungnahmen beeinflussen will.» Sie tönt aber an, dass sie vermutet, die Konflikte könnten auch mit unterschiedlichen Vorstellungen über Ausrichtung des Hauses zu tun haben: Das Sammeln sehe sie nicht als ausschliessliches Kerngeschäft des Museums, sie definiere es «breiter und offener».