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Am Montagmorgen besuchten Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger und Bundesrat Alain Berset das Basler Impfzentrum. Wenige Stunden danach wurde die erste Baslerin geimpft – 4'900 sollen es bis Mitte Januar sein. Momentan sind aber alle Impftermine ausgebucht.
Gestern Nachmittag erhielt die 80-jährige Beatrice Lewy als erste Baslerin die Impfung gegen Covid-19. Bis Mitte Januar sollen 4'900 Personen in Basel-Stadt geimpft sein. Diese Termine sind alle bereits ausgebucht. Weitere sollen noch vor Ende Jahr folgen. Am Vormittag konnte das neue Impfzentrum erstmals besichtigt werden. Es befindet sich im Untergeschoss der Messehalle 4, direkt neben dem Basler Congress Center.
Eine lange Rolltreppe führt die Besucher zu den Wartebereichen. Der Ablauf im Impfzentrum ist streng geregelt: Warten, registrieren, warten, Arztgespräch, warten, Impfung, warten. Die Geimpften werden nämlich nach der Spritze noch eine Viertelstunde dabehalten – «zur Sicherheit, wie beim Blutspenden», erklärt Daniel Uebersax, Leiter des Impfzentrums und Geschäftsleiter der Meconex AG.
Die Firma, ein Dienstleister im Bereich der ambulanten medizinischen Grundversorgung und des betrieblichen Gesundheitsmanagement aus Basel, betreibt das Impfzentrum. Laut Uebersax hat seine Firma in der ersten Coronawelle bei Krankentransporten geholfen. Innert nur 15 Tagen wurde das Zentrum aufgebaut. Rund 30 Mitarbeitende seien hier tätig, weitere 15 Personen gehören den mobilen Teams an.
Plötzlich wird Uebersax in seinem Vortrag unterbrochen. Bundesrat Alain Berset in Begleitung der Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann und des Gesundheitsdirektors Lukas Engelberger sei eingetroffen. Die Gruppe habe zuvor das Basler Universitätsspital und dessen Intensivstation besucht. Die Blicke der Medienschaffenden richten sich auf die lange Rolltreppe. Fast schon in Zeitlupe fahren die prominenten Gäste ins Untergeschoss. Sie stellen sich hinter Uebersax auf, dieser darf mit seinen Erläuterungen fortfahren.
Während der Führung durch die Räumlichkeiten schauen sich Berset und Engelberger interessiert um. Hin und wieder werfen sie einen Blick in eine Kabine, die durch einen Vorhang geschlossen ist. «Hier finden die Arztgespräche statt», sagt Uebersax und zeigt nach rechts. Engelberger nutzt die Gelegenheit, um den Arzt, der dort am Pult sitzt, persönlich zu begrüssen.
Über die Feiertage stiegen die Coronazahlen in der Region Basel an. Basel-Stadt registrierte laut der kantonalen Statistik 59 Neuinfektionen. Die Zahl der Verstorbenen stieg um 1 auf 139 an. Die Anzahl der hospitalisierten Personen sank um zwei auf 141. 25 Personen benötigen Intensivpflege.
In Baselland wurden derweil weitere sieben Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Neuansteckungen stieg um 82, wie der kantonalen Statistik zu entnehmen ist. Im Spital mussten gestern 75 Patientinnen und Patienten behandelt werden. 8 Personen lagen auf einer Intensivstation, 4 mussten beatmet werden. Auch in den Solothurner Bezirken stiegen die Zahlen: In Dorneck kamen 24 Neuinfektionen dazu, in Thierstein waren es 15.
Laut Bundesrat Berset ist es nun nach den Feiertagen schwieriger, die Lage einzuschätzen. Das liege an den Gästen aus anderen Ländern sowie an der Verzögerung der gemeldeten Fälle. «Wir können verhalten optimistisch sein», so Berset. Zudem könne die Impfung ein «Game Changer» sein. Dafür braucht es laut Berset drei Dinge: «Erstens brauchen wir ausreichend Impfdosen, zweitens müssen Impfzentren wie hier eingerichtet werden und drittens braucht es die Bevölkerung, die mitmacht.» Engelberger meint: «Die Impfung ist ein wichtiges Signal dafür, dass wir das Krisenjahr vorsichtig positiv beenden können.»