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Das von der Stadt Basel im St.Johann errichtete Kultur- und Gewerbehaus nimmt auch im Innern langsam Form an.
Zwischen Voltaplatz und St.-Louis-Grenze entsteht ein neues Kultur- und Gewerbehaus: das Elys. Der Name ist eine Wortkreation und setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Elsässerstrasse und Lysbüchelstrasse zusammen. Ein Haus mit 26'000 Quadratmetern Fläche für Gewerbe, Ateliers, Büros, Gastro und Freizeitangebote, welches das St.Johann beleben und bereichern soll. «Es ist ein riesiges Haus mit riesigem Potenzial», freut sich Barbara Rentsch von Immobilien Basel-Stadt.
Noch vor ein paar Jahren wurden hier Crèmeschnitten hergestellt. Coop nutzte das Areal für ihre Grossbäckerei und Konditorei, als Lebensmittellager und Verteilzentrum. Mit dem Wegzug von Coop im Jahr 2017 begann die Umbauphase. Inzwischen hatte die Einwohnergemeinde der Stadt Basel das Haus gekauft, mit der Absicht, an der Arealentwicklung Voltanord aktiv mitzuwirken. Heute deutet nichts mehr auf die sterilen Produktionsräume eines Grossverteilers hin. Puderzucker und Guss sind Staub und Schutt gewichen.
Von den unzähligen Räumen sind viele noch leer. Dreissig Prozent seien vermietet und nochmals dreissig Prozent reserviert, so Barbara Rentsch. Doch für den restlichen Teil muss die Stadt noch passende Nutzerinnen und Nutzer finden. Besonders für die 3000 Quadratmeter grosse Eventhalle sei es schwierig, jemanden zu finden. Bereits zwei Mieter bekamen aufgrund der Coronapandemie kalte Füsse.
Im Untergeschoss ist fertiggestrichen. Eine Gruppe von Malern zieht Klebeband ab und stellt Farbtöpfe zusammen. Ende September zieht hier der Verein Lucubra ein, der mit Bandspace Basel endlich ein grosszügiges und schalldichtes Zuhause gefunden hat. Die Nachfrage nach Musikräumen in Basel ist gross, seit Jahren – und die alten Schutzräume hinter dicken Mauern und ohne Tageslicht eigenen sich gut als Proberäume für Musiker. Auch eine Lounge mit Bar und Bühne soll es geben.
Zwei Stockwerke weiter oben wird gehämmert. Das Elys-Boulderloft, das am 1. Dezember eröffnet, befindet sich mitten im Prozess des Innenausbaus. Während die anderen Räume im Rohbau verharren, stehen hier schon Kletterwände. «Wir hatten uns 2017 mit einem Dossier bei der Stadt beworben und konnten im Juli dieses Jahres die Schlüsselübergabe feiern», sagt Mitgründer Till Schmidlin.
Auf rund 2000 Quadratmetern entsteht im Elys-Boulderloft ein urbaner Bewegungs- und Begegnungsraum. Für die Initianten ein Glückstreffer, denn lange hatten sie nach einer passenden Liegenschaft gesucht. Das Loft, das den industriellen Charakter des Gebäudes aufgreift, ist lichtdurchflutet und wohnlich. Mit seinem eigenen Bistro schafft es genügend Raum fürs gemütliche Zusammensitzen vor und nach dem Klettern. Ausserdem beinhaltet die Halle auch einen Kinderbereich.
«Wir sind ganz glücklich, dass wir das Elys-Boulderloft von Anfang an dabeihaben», sagt Tina Oshiro von der Bauherrenvertretung, «sie werden sicherlich viel zur Belebung des Quartiers beitragen.»
Belebt wird das Quartier bald auch von Schülerinnen und Schülern. Eine neue Primarschule und eine Schule für Brückenangebote, die im Nebengebäude unterkommen, werden gerade eingerichtet. Nach den Herbstferien beginnt der Unterricht. Dann folgen Genossenschaftswohnungen, Kindergärten und Tagesstruktur, Grünflächen und ein Quartierplatz. Das wahre Potenzial des Lysbüchelareals wird sich in den nächsten Jahren zeigen.