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Heute feiert Pascal Zuberbühler seinen 50. Geburtstag. Er nimmt dies zum Anlass, auf ein Thema aufmerksam zu machen, über das kaum jemand spricht: Untersuchungen des Darmes. Denn Diskussionen rund um Darmkrebs sind wichtig.
Manch einer wird sich noch an das Spiel im November 2002 des FC Basel gegen den FC Liverpool erinnern. Rotblau schafft nach einem spektakulären 3:3 den Sprung in die Zwischenrunde der ersten Champions League Teilnahme. Mit von der Partie und eine tragende Figur war damals auch Goalie Pascal Zuberbühler. Mitunter diesem Spiel gegen die Engländer hat «Zubi» seinen hohen Bekanntheitsgrad in Basel zu verdanken.
Der gebürtige Thurgauer mit Jahrgang 1971 war FCB-Torwart von 1999 bis 2000 sowie von 2001 bis 2006. In dieser Zeit holte er mit Rotblau drei Mal den Meistertitel und zwei Mal den Cup. Im Anschluss stand er noch bei West Bromwich Albion, Neuchâtel Xamax und beim FC Fulham im Tor.
Zuberbühler war ausserdem in der Schweizer Nationalmannschaft, wo er zwischen 2004 und 2008 51 Länderspiele absolvierte. Der Höhepunkt war die Weltmeisterschaft 2006. Bis zum Schweizer Ausscheiden im Achtelfinale nach Penaltyschiessen kassierte Zubi keinen einzigen Gegentreffer in der regulären Spielzeit.
Heute, 8. Januar 2021, wird die Schweizer Torhüterlegende 50 Jahre alt. Ein Grund zu feiern – aber nicht nur. Denn um dieses Alter herum empfiehlt sich eine regelmässige Untersuchung des Darms, unter anderem eine Darmspiegelung.
Für Pascal Zuberbühler ist sein Geburtstag deshalb ein wichtiger Moment, um sein soziales Wirken gezielt einzusetzen. Er hat sich gemeinsam mit dem Schweizerischen Verein zur Prävention von Darmkrebs dazu entschlossen, das Thema Darmkrebs aktiv anzugehen. Die Hemmschwelle und das vorherrschende Schamgefühl sollen auf diese Weise bei der Bevölkerung abgebaut werden.
Es ist dem Ex-Fussballer ein persönliches Anliegen, über Darmkrebs zu informieren. Denn mittels relativ einfacher Vorsorgeuntersuchungen können Veränderungen im Darmbereich frühzeitig erkennt werden. «Somit hast du es eben in deinen Händen. Und das ist doch ein tolles Gefühl, wenn du weisst, dass du deine Gesundheit aktiv und positiv beeinflussen kannst», sagt er gegenüber der bz.
Immerhin kann durch Stuhlgangproben oder eine Darmspiegelung die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, um 90 Prozent reduziert werden. Zuberbühler ist ein Macher-Typ und scheut solche Untersuchungen nicht: «Das passt eben zu mir. Früher wie auch heute. Aktiv etwas zu tun und auch voran zu gehen».
Zubi übernimmt deshalb die Vorreiterrolle für die neue Gesundheitskampagne «I feel good» («Ich fühle mich gut»). Im Sinne eines nachhaltigen Einsatzes will er den Verein zur Prävention von Darmkrebs auch in den nächsten Jahren unterstützen. Seiner Ansicht nach werde über das Thema zu wenig gesprochen.
Auch in seinem persönlichen Umfeld gab es nie solche Diskussionen, weder in der Familie noch im Freundeskreis: «Erst durch meine Vorbereitungen zur «I feel good» Kampagne habe ich herausgefunden, dass es in meiner Familie schon Darmspiegelungen gab, gesprochen wurde vorher nie darüber.» Genau das will er jetzt aber ändern.
Da er nun neu zur betroffenen Alterskategorie gehöre, möchte er ein Zeichen setzen: «Ich möchte aufzeigen, dass es keinen Grund gibt sich zu schämen und man mit einer Stuhlprobe oder einer Koloskopie (Darmspiegelung) einen wichtigen Beitrag für seine eigene Gesundheit leistet». Seinem gleichaltrigen Umfeld werde er die Vorsorgeuntersuchung ebenfalls empfehlen.
Bei der «I feel good»-Kampagne stellt sich Pascal Zuberbühler zum einen selbst vor die Kamera, zum anderen unterzieht er sich selbst einer Darmspiegelung. In der Vorbereitung dazu lässt er sich begleiten und teilt auch seine persönlichen Eindrücke.
Angst habe er vor der Untersuchung nicht: «Das Unangenehmste wird vermutlich die Einnahme des Darmreinigers (Produkt für die Entleerung des Darms) sein und das Hungergefühl am Morgen vor der Darmspiegelung, da ich ja vorher nichts essen darf.» Allerdings bestreitet er nicht, dass er am Tag der Untersuchung eine gewisse Nervosität verspüren werde.
Die Torhüterlegende und «I feel good» werden sich im ersten Jahr auf die Medienarbeit konzentrieren. Es gibt Ansprachen von Ärzten und Medizinpartnern, Social Media Beiträge und TV-Präsenz. Zusammen mit dem Gastroenterologen Dr. med. Roger Wanner und professionellen Gesundheitspartnern werden im Rahmen der Kampagne offene Fragen zum Thema geklärt und mögliche Ängste abgebaut. Die Plattform dafür bietet die eigene Website sowie Auftritte auf Facebook und LinkedIn.
Die Kommunikationsmassnahmen und der Umfang der unterstützenden Partner sollten mit der Zeit weiter ausgebaut werden. «Wir haben festgestellt, dass viele Unternehmen und Institutionen auf Grund der aktuellen Corona-Lage noch verhalten sind», erklärt Zubi. Deshalb werde es erst in den kommenden Jahren Plakatkampagnen, aktive Promotion in Städten und sogar eine Gala geben:
Damit wirklich jede und jeder ab 50 mit diesem Thema konfrontiert wird und weiss, wie wichtig die Darmkrebsprävention ist.
(Quelle: Pascal Zuberbühler)
Das Ziel ist es, dass in den nächsten zehn Jahren verstärkt über die Darmkrebsprävention gesprochen wird und entsprechende Untersuchungen für Frauen und Männer ab 50 Jahren als eine Selbstverständlichkeit in der persönlichen Gesundheitsvorsorge angesehen werden.
Der Name «I feel good» bezieht sich auf die einfache aber wirksame Vorsorgeuntersuchung. Ausserdem steht der Name für das sichere Gefühl, die eigene Gesundheit im Griff zu haben. In den kommenden Jahren werden auch weitere Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben Teil der Kampagne werden. Die Kommunikation und die Aufklärung werden vorangetrieben nach dem Motto «Wenn ich das kann, kannst Du das auch!» Seit gestern Abend, 7. Januar 2021, ist die Website www.darmkrebs-praevention.ch online.
Unterstützt wird die Kampagne von Gastroenterologen und Spezialisten fürs Thema Darmkrebs, von Zulieferer für Vorsorge und Diagnostik sowie von Institutionen, bei welchen Krebs ein tägliches Thema ist.