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Die Geparden-Familie im Basler Zoo hat Zuwachs bekommen: Im Juli sind zwei Junge dazugestossen. Nach einer Schonzeit hinter den Kulissen sind die Gepardenkinder jetzt in die Gepardenanlage umgezogen.
Zunächst ist alles wie immer auf der Etoschaanlage im Basler Zolli. Muttergepardin Novi (5) liegt zuoberst auf dem grossen Stein und blickt wachsam umher. Erst als die Zoowärter eine tote Ente in das Gehege legen, passiert etwas.
Novi knurrt und quietscht und schnell tapsen zwei flauschige Fellknäule mit Krallen aus dem Unterschlupf. Opuwo und Onysha heissen die am 16. Juli 2017 geborenen Raumkätzchen, die sich – nachdem die Mutter einen Flügel abgebissen hat – gleich auf den Vogel stürzen. Novi macht es vor. Der Nachwuchs macht es nach. So funktioniert die Erziehung bei den gefährdeten Raubkatzen. In freier Wildbahn leben schätzungsweise nur noch rund 6000 Geparde, die meisten davon in Afrika, ein paar wenige auch in Asien. Der Rückgang der weltweiten Populationen liegt auch daran, dass sich der Gepard nicht gerne paart.
So ist es auch für den Zolli nicht einfach, seine zwei männlichen und weiblichen Geparde zur Fortpflanzung zu bewegen. Die Tierpfleger brauchen viel Geduld mit den Einzelgängern. Hinter den Kulissen führen die Pfleger die Geparde zusammen. Ein Zaun trennt Männchen und Weibchen, denn wenn es zwischen den beiden nicht funkt, gehen sie aufeinander los. Erst wenn sich das Weibchen hinter dem Zaun auf den Boden legt, wird der Flirt intensiver. Dann steht einer Fortpflanzung nichts mehr im Weg und die Pfleger können die Tiere im selben Gehege lassen. Dies muss aber schnell passieren, bevor die Geparden die Lust wieder verlieren.
Bisher hatte der Zoo Basel mit dieser Strategie Erfolg. Bis heute sind im Zoo Basel 29 Jungtiere geboren. 1936 kamen erstmals Geparde nach Basel. Die erste erfolgreiche Nachzucht klappte 1993.
Kurz nach der Paarung werden Vater und Mutter wieder getrennt, denn auch in der freien Wildbahn kümmert sich das Männchen nicht um die Aufzucht. Im Zoo könnte er für seine Kinder sogar zur Gefahr werden. Deswegen ist Vater Gazembe (11) momentan nicht auf der Etoschaanlage untergebracht.
Dort ist die Ente mittlerweile verputzt. Opuwo und Onysha verziehen sich ins Bambusgestrüpp und Mutter Novi bezieht wieder auf ihrem Wachtposten Stellung.
In der Wohngemeinschaft der Panzernashörner sind neu zwei Visayas-Pustelschweine eingezogen. Die Tiere sind vom Aussterben bedroht und kommen nur noch auf drei philippinischen Inseln vor. Ihren Namen haben die Schweine von den charakteristischen Pusteln am Rüssel, mit dem sie nun den Boden der Nashornanlage nach ihrer Lieblingsspeise, Eicheln, durchgraben. Wie der Nashörner haben auch die Otter und die Muntjaks die neuen Mitbewohner bereits akzeptiert.