Grellingen
Eine Dante Schuggi aus 6000 Einzelteilen: Primarlehrer arbeitet acht Monate an Lego-Projekt

Lego-Fan Andreas Widmer hat nach dem «Baslerdybli» nun auch die Dante Schuggi in Lego verewigt. Rund 6000 Einzelteile kamen dabei zum Einsatz.

Larissa Gassmann
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Andreas Widmers Dante Schuggi aus Lego.

Andreas Widmers Dante Schuggi aus Lego.

Bild: zvg

So ganz passt es nicht zu ihm, das filigrane grüne Lego-Tram mit den kleinen Fenstern. Und doch wurde es eigenhändig durch den Mann mit dem tätowierten Oberarm zusammengesetzt. Von Kindsbeinen ist Andreas Widmer Lego-Fan. Was einst klein begonnen hat, mündet nun mit grosser Regelmässigkeit in Mega-Projekten. Bereits zuvor hat Widmer ein Tram und einen Bus der BVB sowie das Personenschiff «Baslerdybli» nachgebaut. Mit der Dante Schuggi wurde nun erneut ein Objekt mit regionalem Bezug erstellt.

«Für Trams interessiere ich mich schon, seit ich mich zurückerinnern mag», sagt der 38-jährige Primarlehrer aus Grellingen. Selbst eines zu bauen, sei schon immer sein Wunsch gewesen. Die Wahl fiel schnell einmal auf die Dante Schuggi. Gebaut wurde das Original noch vor dem Ersten Weltkrieg. Nachdem der Vierachser an der Landesausstellung 1914 in Bern präsentiert wurde, erlangte er schnell grosse Popularität. «Für mich war klar, dass es ein Oldtimer sein muss, weil es mich besonders reizt, den Charme einzufangen», sagt Widmer.

Etwa 2000 Franken hat er dafür investiert

Während das «Baslerdybli» im Minifigurenmassstab erstellt wurde und der Bus ein rein technisches Modell ist, ist die Dante Schuggi nun das erste Stück, das motorisiert und komplett beleuchtet ist. «Zudem gibt es heute viel mehr verschiedene Legoelemente als noch vor sechs Jahren beim Bus», so Widmer. Gleichzeitig habe er mehr Möglichkeiten entdeckt, diese zu beziehen, «was es ermöglicht, detailgetreuer und besser zu bauen».

Bei seinen Projekten setzt Widmer nicht nur auf originale Lego-Teile. Spezial-Komponenten etwa beschafft er sich bei anderen Herstellern. Dazu gehören etwa die Gleise, die in derart grossen Radien nicht bei Lego erworben werden können. Verwendet hat er diesmal rund 6000 einzelne Bausteine. Kostenpunkt: etwa 2000 Franken.

Dank dem guten Kontakt zu den BVB durfte Widmer die Pläne, wie auch das Original vor dem «Baustart» ausgiebig fotografieren. «Grundsätzlich sind Unternehmen sehr offen für solche Projekte», sagt er. Um die Längen, Breiten, Höhen und bestimmte Formen zu planen, hat er die Skizzen auf Legosteinrasterpapier gezeichnet. Sein 135 cm langes Tram wiegt nun stolze 6.3 Kilogramm. Daran gearbeitet hat Widmer von Juni bis Mitte Januar. Dass er so viel Zeit in sein Hobby investiert, ist sein Umfeld gewohnt. «Meine Freundin hat Verständnis dafür, dass ich auch mal nachts aufstehen muss, um etwas auszuprobieren», sagt er.

Auch in der Dunkelheit macht die Dante Schuggi eine gute Figur.
8 Bilder
Verwendet wurden rund 6'000 Einzelteile.
Nicht zum ersten Mal erschuf der Primarlehrer ein Fahrzeug aus Legosteinen.
Zuvor startete er ein ähnliches Projekt mit dem «Baslerdybli».
Mit viel Liebe zum Detail fertigte Widmer auch das Trämmli an.
Acht Monate dauerten die Arbeiten daran.
Die Schienen musste er sich bei einem Spezial-Händler besorgen.
Bewundert werden kann das Werk wohl bald einmal im Museum.

Auch in der Dunkelheit macht die Dante Schuggi eine gute Figur.

zVg

Ausgestellt werden soll das nun fertige Werk dereinst im Kundenzentrum der BVB, später eventuell auch im LeBrickGo Museum in Binningen und im Trammuseum Basel. Widmer selbst steht bereits jetzt schon wieder in den Startlöchern. Gerade erst hat er wieder zwei Oldtimertrams fotografiert, bald wird er sich um die Skizzen kümmern.

«Gerne würde ich auch einmal ein Gebäude wie das Weiherschloss Bottmingen bauen, aber das wäre ein deutlich grösseres Projekt», sagt er. Noch gibt es schliesslich ein kleines Problem: Langsam, aber sicher wird der Platz zu Hause knapp.

Primarlehrer Widmer mit seinem Kunstwerk.

Primarlehrer Widmer mit seinem Kunstwerk.

Bild: zVg