Im Bestreben, möglichst bodenständig daherzukommen, wählte die Basler LDP für ihren Wahlkampfauftakt eine verruchte Spelunke im Kleinbasel. LDP-Urgestein und Grossrat André Auderset gab indirekt zu, ein Imageproblem zu haben.
«Wir gelten ja als eine Partei der Mehrbesseren; um da etwas dagegenzuhalten, haben wir eine der letzten richtigen Spunten des Kleinbasels ausgesucht, um den Wahlkampf zu lancieren», sagte Grossrat André Auderset. Und Parteipräsidentin Patricia von Falkenstein betonte, die 65 Männer und 35 Frauen auf den Grossratslisten gingen «verschiedensten Berufen» nach. Wobei sich bei näherem Hinsehen zeigt, dass die Partei immer noch in fester Hand von Juristen, Ökonomen und Medizinern ist – Handwerker sucht man vergeblich.
Vielleicht ist die Partei deshalb umso bemühter, es allen recht zu machen. «Wir haben ein 360-Grad-Tätigkeitsfeld», sagte von Falkenstein. Man konzentriere sich nicht nur auf die Ausländerthematik oder die Umwelt wie die Konkurrenz rechts und links. «Politik soll dazu dienen, dass es den Menschen wohl ist», meinte sie.
Dass das bürgerliche Credo des schlanken Staats darob vergessen gehen kann, ist nachvollziehbar. Die LDP-Forderungen jedenfalls klingen zum Wahlkampfauftakt recht staatsfreundlich: Deutschkurse für Kinder im Vorschulalter, mehr Freiräume für Jugendliche, bessere Integration von Alten und Förderung von Solarenergie.