Impfkampagne
Ab Herbst sollen auch in Basel-Stadt Arztpraxen und Apotheken Corona-Impfungen verabreichen

Die im Dezember 2020 gestartete Impfkampagne des Kantons Basel-Stadt sei auf Kurs, das teilt heute das Gesundheitsdepartement mit. Rund zwei Drittel der impfberechtigten Bevölkerung sei geimpft oder für eine Impfung angemeldet. Bald können sich auch Jugendliche ab zwölf Jahren impfen lassen.

Nora Bader, Aimee Baumgartner
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Das Impfzentrum soll weiterhin für grosse Impfmengen in Betrieb gehalten werden, jedoch künftig durch Impfungen in Arztpraxen und Apotheken ergänzt werden.

Das Impfzentrum soll weiterhin für grosse Impfmengen in Betrieb gehalten werden, jedoch künftig durch Impfungen in Arztpraxen und Apotheken ergänzt werden.

Juri Junkov

Ende Dezember 2020 konnte in Basel-Stadt das kantonale Impfzentrum in der Messe seinen Betrieb aufnehmen. Das Impfzentrum wird von der Firma Meconex AG operativ betrieben. Regierungsrat Lukas Engelberger sowie die Verantwortlichen des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt und der Firma Meconex AG zogen am Freitag, 11. Juni 2021, an einer Medienkonferenz im Impfzentrum eine Zwischenbilanz der Impfkampagne.

Die Impfkampagne in Basel-Stadt laufe aktuell auf Hochtouren – und ist gemäss Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger auf Kurs: «Ich freue mich über den raschen Fortschritt der Basler Impfkampagne», wird Engelberger in einer Medienmitteilung zitiert. Seit Mitte Mai 2021 erhalten in Basel-Stadt auch Personen ab 16 Jahren einen Impftermin, und bald seien alle Personen geimpft, die sich bisher registriert hätten (siehe Fussnote). Die Impfbereitschaft in Basel-Stadt sei bisher erfreulich hoch. 68 Prozent der Impfberechtigten haben sich gemäss Gesundheitsdepartement bereits für eine Impfung angemeldet oder haben sie schon erhalten.

«Das ist eine erfreuliche Zahl. Als Gesundheitsdirektor bin ich natürlich sehr froh darüber, weshalb der Basler Bevölkerung mein besonderer Dank gilt»,

so Engelberger. Um die Coronapandemie bewältigen zu können, sei ein guter Impfschutz von hoher Bedeutung, weshalb weitere Anmeldungen nach wie vor nötig seien. «Eine weitere Erhöhung der Impfbereitschaft ist anzustreben, damit wir möglichst bald wieder zur Normalität zurückkehren können», sagt Engelberger. Er rufe deshalb alle impfberechtigten Einwohnerinnen und Einwohner auf, die sich noch nicht angemeldet haben, sich zur Impfung zu registrieren.

Bis zu 3000 Impfungen pro Tag

Mit Stand Mittwoch, 9. Juni 2021, wurden im Kanton Basel-Stadt insgesamt 146'971 Impfdosen verabreicht. Komplett mit einer Erst- und einer Zweitimpfung geimpft sind 55'113 Personen, 36'745 Personen haben eine Erstimpfung. Für eine Impfung vorregistriert haben sich mit Stand Mittwochabend, 9. Juni 2021, 26'088 Personen. Pro Tag werden im kantonalen Impfzentrum in der Messe bis zu 3000 Impfungen verabreicht. In der Kalenderwoche 22 (31. Mai bis 6. Juni 2021) wurden fast 20'000 Personen geimpft – ein neuer Rekord.

«Dank eines eingespielten Teams können wir auch bei einer hohen Anzahl an täglichen Impfungen einen reibungslosen Betrieb gewährleisten», so Patrick Scotton, der Ende Mai 2021 die Nachfolge von Daniel Uebersax als operativer Leiter des Impfzentrums angetreten hat. Scotton gab einen Einblick in den Alltag des Impfzentrums und schilderte, was für Vorkehrungen für Tage mit vielen Impfungen nötig seien. Regelmässige Audits durch den Kanton würden zudem die Qualität des Betriebs gewährleisten und optimieren, sagte Scotton. Bisher mussten nur 174 Impfdosen ungebraucht entsorgt werden.

Impfen in Arztpraxen und Apotheken

Auch Kantonsapothekerin Esther Ammann, die im Gesundheitsdepartement für die Impfungen verantwortlich ist, zog eine positive Zwischenbilanz der bisherigen Impfkampagne. Der Elan der ersten Impfwochen sei leider vorübergehend durch die Lieferverzögerungen des Impfstoffes gebremst worden, sagte Ammann. Nun, seit mehr Impfstoff vorhanden sei und die Lieferungen verlässlicher geworden seien, laufe die Impfkampagne im Kanton Basel-Stadt wieder auf Hochtouren.

Drei Viertel der über 74-Jährigen seien bereits vollständig geimpft. Bereits am 7. April 2021 konnten sämtliche Alters- und Pflegeheime mit einer Erst- und Zweitimpfung versorgt werden. «Dem Gesundheitsdepartement war es stets ein wichtiges Anliegen, sehr rasch die älteren Jahrgänge und damit die vulnerabelste Bevölkerungsgruppe mit einer Impfung zu schützen», sagte Ammann.

Kantonsapothekerin Ammann führte zudem aus, dass ab Herbst Impfungen in Basel-Stadt schrittweise und teilweise auch in Arztpraxen und Apotheken verabreicht werden. Das Gesundheitsdepartement befinde sich aktuell in Gesprächen mit der Medizinischen Gesellschaft Basel und dem Baselstädtischen Apotheken-Verband. Als Stadtkanton habe Basel-Stadt zu Beginn der Impfkampagne bewusst auf ein zentral gelegenes Impfzentrum gesetzt, sagte Ammann. «Wir konnten damit die Impfdosen schnell verimpfen.» Das Impfzentrum soll weiterhin für grosse Impfmengen in Betrieb gehalten werden, jedoch künftig durch Impfungen in Arztpraxen und Apotheken ergänzt werden.

Impfen von Kindern und Jugendlichen

Nachdem das Heilmittelinstitut Swissmedic am 4. Juni 2021 den Impfstoff von Pfizer/Biontech für die 12- bis 15-Jährigen zugelassen hat, können sich in Basel-Stadt bald auch Jugendliche ab zwölf Jahren zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus impfen lassen.

Gemäss Kantonsarzt Thomas Steffen wird eine Impfung dieser Altersgruppe im Impfzentrum möglich sein. «Wir sind in Vorbereitung für eine rasche Erweiterung des Impfangebotes», sagte Steffen. Die Impfungen sollen im Impfzentrum in Begleitung eines Elternteils erfolgen.

Auswirkungen der Impfung auf die Zahlen

Kantonsarzt Thomas Steffen an der heutigen Medienkonferenz.

Kantonsarzt Thomas Steffen an der heutigen Medienkonferenz.

Nora Bader

Heute Freitag informierte das Gesundheitsdepartements des Kantons Basel-Stadt zudem an einer Medienkonferenz über die Zwischenbilanz zum Impfen im Kanton. Der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen sprach von einer eindrücklichen Wirkung, die im Zusammenhang mit den Neuinfektionen und den Hospitalisierungen beobachtet werden konnte. Der Rückgang sei enorm. Zuletzt habe man dies bei der Impfung gegen Kinderlähmung gesehen, so Steffen.

Auf der Website des Impfzentrums ist eine Prognose ersichtlich, wann registrierte Personen (mit Stichtag 7. Juni 2021) mit einem Impftermin rechnen können. Die registrierten Personen haben dazu auch eine E-Mail erhalten.