Stühle, Möbel, Schalen, Taschen und Schuhe: An der vierten Blickfang-Ausgabe am neuen Standort gibt es nichts, was es nicht gibt.
Eine Stunde vor der Eröffnung der Designausstellung Blickfang ist die Stimmung in der Messehalle 5 aufgekratzt: letzte Handgriffe an den Ständen werden vorgenommen, Plastik eilig weggeworfen und das eigene Aussehen auf Perfektion getrimmt.
Die Präsentation der Stühle, Möbel, Stofftiere, Schalen, Taschen und Schuhen wird ein letztes Mal überprüft. Wenn die Besucher die vierte Blickfang-Ausgabe in Basel sehen, wird am neuen Standort alles bereit sein.
Der neue Raum gefällt
«Das ist einer der Vorteile daran, dass die Messe erst um 14 Uhr öffnet», erklärt die Geschäftsführerin der Blickfang, Jennifer Reaves lachend. Alle Designer seien pünktlich da. «In Zürich öffnet die Messe früher, dort ist es kurz für die Eröffnung sehr hektisch.» Basel sei die erste Wahl gewesen, als es darum ging, in der Schweiz einen zweiten Standort zu finden. «Die Kreativwirtschaft hat hier eine lange und intensive Geschichte», sagt Reaves. Dem stimmt Elli Schindler zu.
Sie ist Projektleiterin für die Ausstellungen in Zürich und Basel. «Die Blickfang ist eine wichtige Plattform für lokale Designer», sagt Schindler. Ob zu den sechs bisherigen Standorten ein neuer dazu kommt, kann sie nicht sagen. «Dafür gibt es noch keine konkreten Pläne.»
Für Schindler ist es die erste Ausstellung in Basel. «Da ich die E-Halle nicht kenne, kann ich den Unterschied zu früher nicht beurteilen.» Ihr gefalle die Messehalle allerdings sehr. «Wir sind eigentlich keine Anhänger von Messegeländen, aber in Basel liegt es sehr zentral.» Auch Reaves ist mit dem neuen Standort zufrieden. «Ich finde es toll, dass wir mehr Platz haben.»
Vogelgezwitscher und Wodka
Bereits beim Eintreten vernimmt man ein irritierendes Vogelgezwitscher - dieses kommt ab einem Tonband von der Green Lounge der Firma Hydroplant. Diese ist spezialisiert auf vertikale Begrünungen und hat zwischen zwei grünen Hügeln ihre Bar aufgebaut. «Der durchschnittliche Besucher bleibt etwa vier bis fünf Stunden», sagt Reaves. Deswegen seien Sitzmöglichkeiten wichtig. Sie ist froh darüber, dass die neue Halle Platz für einen zweiten Platz zum Verweilen biete: die Absolute-Bar. Diese bietet Kartonsessel zum Verweilen an. Zusätzlich wurden drei Stühle von Basler Designer individuell gestaltet. Sie werden am Ende der Blickfang als Wettbewerbspreise verlost.
Lokale Designer neben Berliner
Das Angebot der Blickfang ist vielfältig: Schreinereien präsentieren Kommoden mit Kuhfell, Designer ihre Kollektionen für Männer und Frauen. Gestandene Marken wie Ramstein Optik stehen im selben Raum wie lokale Jungdesigner. Zu diesen gehört Oliver Rudin. Als einer von fünf wurde er von der Initiative Kreativwirtschaft Basel für einen subventionierten Stand ausgewählt. «Darüber bin ich sehr froh, denn ich habe mich letzten September selbstständig gemacht», sagt der gelernte Konstrukteur Rudin. Er stellt Stühle her, bevorzugt aus Metall. An dem Material begeistert ihn vor allem die Nachhaltigkeit: ein Rohstoff, der wiederverwertet werden kann und dennoch die gestalterische Freiheit nicht einschränkt.
Die Berlinerin Anette Schorf stellt an der Blickfang ihr neustes Projekt vor: zusammenklappbare Fächer aus Papier, die individuell bedruckt werden können. «Die Idee kam mir, als ich mit meinem Kind im Sommer auf der Terrasse sass und es schrecklich heiss war.» Ihr sei aufgefallen, dass es keine schönen Fächer gäbe. «Deswegen wollte ich selbst Fächer entwerfen», sagt sie. Die Geschäftsführerin der Firma Fanimal stellt zwei Kollektionen vor: eine mit Farben und die Zweite, bei denen die Klappfächer aufwendig mit Samtornamenten versehen sind. Der Fantasie sind dabei fast keine Grenzen gesetzt: Ob Pfauenfedern, ein gestrickter Regen
bogen oder ein Bild der Lieblingsjeans - die Fächer können individuell zusammengestellt werden.
Blickfang Basel vom 8. bis 10 März 2013, Messehalle 5. www.blickfang.ch www.solution-design.ch