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An Covid-19 erkranken derzeit vor allem junge Menschen. Doch das dürfte sich schon bald wieder ändern. Baselland verlängert die Regeln.
Im Kanton Basel-Stadt sind seit dem Schulstart nach den Sommerferien Mitte August insgesamt 15 Kinder und Jugendliche sowie 2 Lehr- und Betreuungspersonen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Zudem mussten 61 Kinder und 7 Erwachsene in Quarantäne, weil sie engen Kontakt zu einer infizierten Person hatten.
Angesteckt hatten sich die 17 Personen allerdings ausserhalb der Schulen, wie der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen am Mittwoch anlässlich einer Medienkonferenz sagte. In den Schulen selber sei keine einzige Ansteckung registriert worden. «Das ist hoch erfreulich und wir haben das nicht so positiv erwartet. Das zeigt, dass die Schutzkonzepte in den Schulen und Kitas funktionieren», sagte Steffen.
Der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP) bezeichnete die momentane epidemiologische Lage im Stadtkanton als «stabil».
Der kommenden kälteren Jahreszeit blickt Engelberger, der auch Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz ist, deshalb «vorsichtig optimistisch» entgegen. «Die Situation kann sich aber sehr schnell und dynamisch wieder verändern. Wir müssen mit möglichst wenig menschlichen Opfern und tiefem wirtschaftlichen Schaden durch den Winter kommen.» Ziel sei es, mit wenigen Fallzahlen in die kältere Jahreszeit einzusteigen, sagte Engelberger. Deshalb sei das Einhalten von Verhaltens- und Hygieneregeln weiterhin wichtig, und bei den bevorstehenden Herbstferien sei das Befolgen der Quarantäneregeln zentral. Engelberger hofft, dass man mit einer Impfung ab Frühling 2021 aus der Krise kommen könne.
Momentan würden in Basel-Stadt vor allem 21- bis 30-Jährige an Covid-19 erkranken, weshalb die Situation in den Spitälern ruhig sei, sagte Engelberger. Doch leider seien langsam auch wieder zunehmend alte Menschen von Covid-19 betroffen. Diese Dynamik gelte es zu bremsen. Im Hinblick auf die Grossveranstaltungen, die ab dem 1. Oktober wieder erlaubt sind, sagte Engelberger: «Wir sehen unsere Rolle nicht darin, diese Veranstaltungen zu verhindern.»
Bis zum 16. September hat der Kanton zudem 1692 Betriebe und 181 Baustellen auf Einhaltung der Corona-Schutzmassnahmen kontrolliert. 15 Betriebe mussten vorübergehend geschlossen werden, durften mittlerweile aber nach Nachbesserung ihrer Schutzkonzepte wieder öffnen.
Basel-Stadt verzeichnete am Mittwoch 1296 Coronavirus-Infektionen, darunter 33 aktive Fälle. Zwei Personen befinden sich im Spital. 54 Personen sind seit Pandemiebeginn gestorben. In Quarantäne waren am Mittwoch 457 Personen, davon 389 Reiserückkehrende.
Ein grosser Teil der an Covid-19 Erkrankten im Kanton Basel-Stadt hat sich während einer Reise mit dem Virus angesteckt. Entsprechend kontrolliert der Kanton stichprobenartig, ob sich Reiserückkehrer an die Quarantäne-Bestimmungen halten. Eine Person jedoch zeigte sich besonders uneinsichtig und wollte sich partout nicht in Isolation begeben. In diesem Fall hat das Basler Gesundheitsdepartement nun Strafanzeige eingereicht, wie Kantonsarzt Thomas Steffen gestern sagte. Insgesamt sei man aber sehr zufrieden mit der Eigenverantwortung der Reisenden. (bro)
Am Mittwoch gab zudem der Kanton Baselland bekannt, die Massnahmen zur Pandemiebekämpfung anzupassen. Die aktuellen Bestimmungen werden bis Ende Jahr verlängert. Neu gilt für Gastbetriebe sowie für Veranstaltungen, dass die Obergrenze oder die Einhaltungen von Sektoren mit 100 Personen nicht mehr zwingend einzuhalten sind, wenn Schutzmassnahmen wie Maskenpflicht oder die Abstandsregeln eingehalten werden.
Das gelte auch für private Veranstaltungen mit bis zu 300 Personen, wenn sich die Gäste an einem fest zugeteilten Sitzplatz aufhalten und beim Verlassen dieser Plätze die Abstände einhalten oder eine Maske tragen würden. Gleichzeitig verfügt der Kanton für die Bewilligung von Grossveranstaltungen mit über 1000 Teilnehmenden eine Vorlauffrist von vier Wochen. Damit übernimmt Baselland prinzipiell die bundesrechtlichen Regeln, wie die Baselbieter Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion am Mittwoch mitteilte.