Die Situation in der Basler Wohnpolitik ist verkachelt. Zu lange hat man sich nur an den Sonnenseiten des neuen urbanen Booms gefreut, als dass nun auf die Schnelle eine Lösung für die unangenehmen Begleiterscheinungen der Gentrifizierung gefunden werden könnten.
Wie verzwickt sich die Ausgangslage darstellt, zeigt das Beispiel des Mieterverbands. Nach dem überraschenden Erfolg ihrer vier Mieter-Initiativen drängte dieser mit allen Mitteln auf eine rasche Umsetzung und lancierte dazu gar eine Durchsetzungsinitiative. Parallelen mit dem Gebaren der SVP nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative drängen sich auf. Und wie diese letztlich die Umsetzung ihrer eigenen Initiative kritisierte, rechnet nun auch der Mieterverband damit, dass er mit einem Referendum das aus seiner Sicht unbefriedigende Resultat der eigenen Idee versenken muss. Gleichzeitig überlegen sich die Verantwortlichen, eine neue Wohn-Initiative zu lancieren. Es wäre die sechste innerhalb von wenigen Jahren.
Die Diskussion zeigt unter dem Strich nur eines: Die Wohnungsnot und die Suche nach richtigen Rezepten dagegen wird die Politik noch lange beschäftigen. Zumal das Thema in jeder grossen Stadt virulent ist. Es bleibt die schon fast fatalistische Erkenntnis, dass sich bei vielen Problemen an der Spitze des Sorgenbarometers – sei es Altersvorsorge, Klimawandel oder eben Wohnungsnot – so schnell nichts ändern wird.