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«Kein Volksfest für die Region»: Cliquenkeller nur für Aktive und drei Tage «Gässle» – unter diesen Bedingungen findet die Basler Fasnacht 2022 statt

Am Mittwoch informieren die Basler Regierung und das Fasnacht-Comité an einer gemeinsamen Medienkonferenz über die Durchführung der «drey scheenschte Dääg». Unter der Berücksichtigung von einzelnen Coronamassnahmen kann die Fasnacht planmässig stattfinden.

Aimee Baumgartner und Andreas Möckli
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Gässle uff dr Gass – das ist 2022 an der Fasnacht wieder möglich.

Gässle uff dr Gass – das ist 2022 an der Fasnacht wieder möglich.

Archivbild: Roland Schmid

Am Mittwoch hat die Basler Regierung ihren langersehnten Entscheid zur Fasnacht präsentiert. Mit Beat Jans, Lukas Engelberger und Stephanie Eymann traten gleich drei Regierungsräte auf, sekundiert von Comité-Obfrau Pia Inderbitzin. «Die Zeit des Laferns ist vorbei, jetzt liefern wir», sagte Regierungspräsident Jans zu Beginn der Medienkonferenz im Basler Messezentrum. Folgende Regeln gelten für die Fasnacht, die am 7. März beginnt:

  • Im Vordergrund steht an allen drei Tagen das unorganisierte «Gässle» ohne festen Routenplan. Der Verkehr wird wie üblich an der Fasnacht umgeleitet. Am Morgenstreich werden die Lichter wie gewohnt um 4 Uhr gelöscht.
  • Für Restaurants, Bars und Hotels gelten angepasste Öffnungszeiten von 5 bis 1 Uhr morgens. Ausnahmebewilligungen für verlängerte Öffnungszeiten werden nicht erteilt. Wer wie etwa Bars ohnehin länger offen haben darf, kann auch an der Fasnacht an seinen Öffnungszeiten festhalten.
  • Die Cliquen-Keller dürfen wie Restaurants von 5 Uhr bis 1 Uhr morgens offenbleiben. Es gibt jedoch ein grosses Aber: Sie sind nur für Mitglieder der eigenen Clique zugänglich.
  • Verkaufsstände im Aussenbereich auf privatem und öffentlichem Grund dürfen ebenfalls zwischen 5 Uhr bis 1 Uhr öffnen. Nötig ist eine Ausnahmebewilligung.

Beat Jans äussert sich an der Medienkonferenz vom Mittwoch zum Fasnachtskonzept der Regierung.

Keystone sda

Alle drei Regierungsmitglieder betonten, dass eine Fasnacht für die Aktiven im Vordergrund stehe. «Wir wollen kein Volksfest für die ganze Region, sondern eine Fasnacht für die Aktiven», sagte etwa Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger. «Wir möchten keinen riesigen Sog von Partygängern, sondern eine Fasnacht, die der Tradition gerecht wird.» Daher hat die Regierung darauf hingewirkt, dass es etwa für den Morgenstreich keine Extrazüge geben wird. Selbst in der Region wird es keine zusätzlichen Tram- und Buskurse geben. Somit gilt der ordentliche Betriebsschluss von BVB und BLT.

Mit Blick auf den frühen Beizenschluss sagte Jans, man müsse in Innenräumen vorsichtig bleiben. Die Öffnungszeiten für Restaurants habe die Regierung eingeschränkt, weil die Ansteckungsgefahr in Innenräumen deutlich grösser sei. «Wir möchten den Fokus auf die Aktiven legen und Besucherinnen und Besucher nur in Aussenbereichen haben», sagte Jans. «Wir sind überzeugt, dass die Aktiven einen Weg zum Morgestraich finden werden. Die Basler Hoteliers freuen sich sicher.»

Die Regierung beteuerte, von den Regeln nicht abzurücken, selbst wenn der Bundesrat kommenden Mittwoch das Gros der Coronamassnahmen aufheben wird.

Der Liveticker zur Medienkonferenz: