Asylunterkunft
Mehr Sicherheitsleute bei der Asylunterkunft im Basler Iselin-Quartier

Die Asylunterkunft an der Hegenheimerstrasse beim Felix-Platter-Spital wird überwacht, obwohl das eigentlich nicht nötig ist. Die Basler Regierung kommt besorgten Einwohnern des Iselin-Quartiers mit Sicherheitsmassnahmen entgegen.

Andreas Maurer
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Das Felix-Platter-Spital (links) erhält neue Nachbarn: Ins alte Personalhaus (r.) ziehen Flüchtlinge ein.jun

Das Felix-Platter-Spital (links) erhält neue Nachbarn: Ins alte Personalhaus (r.) ziehen Flüchtlinge ein.jun

Dabei müsste die Asylunterkunft gegenüber dem Felix-Platter-Spital, die im Mai eröffnet wird, aus Sicht der Sozialhilfe weder speziell überwacht noch kontrolliert werden. Denn hier werden nur «harmlose» Flüchtlinge untergebracht.

«Eigentlich würde es genügen, eine Patrouille würde ab und zu vorbeischauen», sagt Birgitta Zimmermann, Abteilungsleiterin Migration, gegenüber der bz. So wird es an der Brombacherstrasse im Kleinbasel gehandhabt: Bei dieser Asylunterkunft schauen die Sicherheitsleute, welche die naheliegende Unterkunft an der Horburgstrasse überwachen, sporadisch kurz vorbei.

Obwohl sich dieses günstige Modell aus Sicht der Sozialhilfe auch für die Unterkunft beim Felix-Platter-Spital eignen würde, greift der Kanton tiefer in die Kasse: Die neue Unterkunft wird ausserhalb der Bürozeiten ständig von Sicherheitsleuten überwacht. «Wenn möglich werden wir diese Sicherheitsmassnahme nach drei Monaten aber sukzessive reduzieren», kündet Zimmermann an.

Doch nicht nur «Verletzliche»

Bei einem anderen Punkt verschlechtert sich die Situation dafür aus Sicht besorgter Anwohner. Sozialdirektor Christoph Brutschin (SP) hat angekündet, dass nur «Vulnerable» in der Unterkunft leben. Bei diesen «verletzlichen» Personen handelt es sich etwa um Traumatisierte, die in der Regel nicht aggressiv sind.

Heute sagt Migrationsleiterin Zimmermann: «Wir halten uns die Option offen, nicht nur Vulnerable an der Hegenheimerstrasse unterzubringen, wenn die 50 Plätze nicht belegt sind.» Das SVP-nahe Anwohnerkomitee reagiert darauf empört. Dies sei bezeichnend für Brutschins «anti-demokratisches Vorgehen», wettert das Komitee.

Dessen Möglichkeiten sind jedoch gering: Gegen die abgewiesene Einsprache hat es keinen Rekurs eingelegt und seine Petition wird heute oder morgen im Parlament behandelt, obwohl die Flüchtlinge im Mai sowieso einziehen.