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Obwohl die Flamingos im Zolli Basel Regenschauer lieben, ist ihnen in den letzten Tagen die Lust aufs Brüten vergangen. Damit begonnen haben bis jetzt erst acht Paare. Trotzdem gibt es gute Nachrichten.
Obwohl längst frühlingshafte Temperaturen herrschen sollten, war das Wetter in den vergangenen Tagen vor allem kalt, nass und ungemütlich. Manch einer verkroch sich mit Kuscheldecken und warmen Socken ins Bett. Doch nicht nur den Menschen schlägt die Situation aufs Gemüt: Offenbar leiden nun auch die Flamingos im Zolli Basel. Wie dieser mitteilt, scheinen diese nämlich einfach nicht in Brutstimmung zu kommen. So ist bis jetzt nur bei einem Flamingopaar ein Junges geschlüpft. Gleichzeitig haben erst acht Paare mit der Brut begonnen – und dies eher halbherzig. Ursache dafür könnte das Wetter sein.
Dabei macht den pinken Tieren eigentlich nicht der Regen selbst zu schaffen. Dieser könne die Frühlingsgefühle der Flamingos sogar anregen. Gepaart mit kühlen Temperaturen sorge er aber wohl dafür, dass ihnen die Freude am Brüten verleidet. «Damit Flamingos in Stimmung kommen, müssen Wetter und Gruppendynamik stimmen», heisst es dazu.
Mit der Brut begonnen haben Ende April zwei Paare. Die restliche Kolonie zog jedoch nicht gleich nach. Als wahrscheinlicher Grund werden die tiefen nächtlichen Temperaturen angegeben. Dazu kommt, dass die Jungtiere vom letzten Jahr wegen Transportverzögerungen noch nicht wie geplant aus «Hotel Mama» in einen anderen Zoo umziehen konnten.
Gute Nachrichten für Fans von jungem Tier-Nachwuchs gibt es trotzdem: Wie der Zolli weiter schreibt, stehen die Chancen gut, dass die verregneten Tage und höheren Temperaturen beim Rest der Kolonie doch noch Frühlingsgefühle hervorrufen. Wie die Erfahrungen aus den letzten Jahren zeigen, eignen sich milde Temperaturen gemischt mit wenigen Regenschauern als bestes Brutwetter für die Rosaflamingos.
Insgesamt bewohnen über 120 Exemplare die Weiherlandschaft zwischen dem Etoscha- und dem Antilopenhaus. Meistens binden sich Flamingos nicht für ein ganzes Leben lang. Trotzdem gebe es auch Beziehungen, die mehrere Jahre halten. «So kommt es immer mal wieder zu Paaren, die mehrmals zusammen brüten», so der Zolli.
Bei den Flamingos handelt es sich um sogenannte Koloniebrüter. Dabei brüten mehrere Paare ihre Eier gleichzeitig aus und ziehen die daraus schlüpfenden Jungvögel gemeinsam auf. Weil ihr Lebensraum karg ist und kaum Nistmaterial bietet, wird der Nachwuchs dadurch besser vor Fressfeinden geschützt. Nichtsdestotrotz bauen die Flamingos ein kleines Nest. Dieses entsteht, indem die Tiere auf dem Boden sitzend mit ihrem krummen Schnabel Erdmaterial an sich heranziehen.
In der Regel legt ein Weibchen ein Ei auf dem kleinen Bruthügel ab. Danach aber ist auch das Männchen gefordert: So übernehmen beide Eltern Schichten und wechseln sich beim Brüten ab. Nach etwa einem Monat schlüpft schliesslich das graue Küken.