Verkehr
Neues Tram im Klybeck und Anschluss an die A18 – das fordert die Region fürs 3. Aggloprogramm

Die trinationale Trägerschaft des Agglomerationsprogrammes Basel fordert vom Bund, in die 3. Etappe des Aggloprogramms auch den Vollanschluss Aesch an die A18 und eine neue Tramstrecke im Klybeckquartier aufzunehmen. Damit würde ein Baustart ab Ende 2019 möglich.

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So könnte die neue Tramlinie Klybeck laufen.
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Klybeck plus
Grafik zur Entwicklung der Freiräumen mit den neuen Ost-Westbeziehungen zwischen Wiese und Rhein.

So könnte die neue Tramlinie Klybeck laufen.

zvg

Der Bundesrat hatte am 17. Januar seinen Entwurf für das dritte Agglomerationsprogramm ab 2019 in die Vernehmlassung gegeben. Darin sieht er im Raum Basel Beiträge von 106,64 Millionen Franken für prioritäre A-Projekte vor. Mit B-Priorität listet er weitere Beiträge von insgesamt 170,88 Millionen auf, die noch unverbindlich später vorgesehen sind.

Die triregionalen Partner hatten Ende 2016 Projekte im Gesamtumfang von knapp 600 Millionen Franken für die A-Liste beantragt - davon hatte der Bund also nur gut einen Sechstel berücksichtigt. Entsprechend pochten die regionalen Agglo-Träger am Montag vor den Medien in Saint-Louis (F) auf der Berücksichtigung weiterer Projekte.

Handlungsbedarf im Birstal

Als eine der "zentralen Forderungen" nennt das Aggloprogramm Basel den Bau des Vollanschlusses Aesch an die A18. Da der Bund den Zubringer Dornach SO im 3. Aggloprogramm schon genehmigt habe, müsse dieser Anschluss an die Hochleistungsstrasse zwischen Delsberg und Basel nun rasch zeitgleich realisiert werden. Der Handlungsdruck im Raum Birs- und Laufental sei "bereits heute sehr gross", hiess es.

Die zweite Hauptforderung betrifft ein Entwicklungsgebiet in Basels Norden: Das rund 30 Hektaren grosse Industrieareal Klybeck wird in den nächsten Jahren umgenutzt, wobei andere Nutzungen wie Wohnen und Gewerbe Einzug halten sollen. Der heute weitgehend geschlossene Industrieriegel soll nach Kleinhüningen durchlässiger werden, wobei auch eine "angemessene Tramerschliessung" sehr wichtig sei.

Neben diesen beiden hat das Aggloprogramm Basel noch weitere Wünsche, die der Bundesrat jetzt höher taxieren solle: Unter anderem sei die Verlängerung des 8er-Trams in Weil am Rhein (D) bis zum Läublinpark als B-Priorität anzuerkennen. Zudem seien die Kürzungen der Investitionssummen mancher Projekte nochmals zu überprüfen.

Güterkonzept in 4. Etappe

Bei seinem Treffen vom Montag in Saint-Louis vor Basel hat sich das Aggloprogramm Basel mit der vierten Etappe des Programms beschäftigt, deren Planung intern seit Herbst 2017 laufe. Als ein Schwerpunkt wurde ein regionales Güterverkehrskonzept genannt. Projekte, die im dritten Programm vertagt werden, haben im vierten nochmals eine Chance.

Übergeordnete Schlüsselmassnahmen des Aggloprogramms sind derweil unter anderem die S-Bahn-Ausbauten samt Herzstück unter der Stadt und Flughafen-Anschluss sowie der Autobahn-Rheintunnel. Diese sind zwar strategische Aggloprogramm-Teile, werden aber beim Bund anders finanziert, via FABI STEP-Schiene respektive NAF STEP-Strasse.

Im Aggloprogramm-Entwurf bereits als A-Priorität notiert ist unter anderem das Basler Claragraben-Tramprojekt, mit Kosten von 25,11 Millionen Franken und mit einem Bundesbeitrag von 10,04 Millionen. Auf der B-Liste steht das Tram Salina Raurica mit einem Preisschild von 175 Millionen und einem Bundesbeitrag von 70 Millionen. Dort steht auch das Basler Roche-Tram Grenzacherstrasse-Schwarzwaldallee.