Die Region Basel fühlt sich von Bundesbern oft vernachlässigt. Wenn es um Gelder an die Uni geht, um Verkehrsprojekte oder um die Tatsache, dass Basel seit fast fünfzig Jahren keinen Bundesrat mehr stellt. Häufig wird diese Tatsache schulterzuckend hingenommen in der Annahme, wir könnten ja ohnehin nichts machen als Grenzstadt. Um uns Gehör zu verschaffen, seien wir zu weit weg vom politischen Zentrum Bern und vom Wirtschaftszentrum Zürich.
Diese Analyse greift zu kurz, denn tatsächlich scheitern unsere Anliegen öfter an uns selbst als daran, dass wir diesseits des Hauenstein zu Hause sind. Was unsere Anliegen ausbremst, sind meist die eigenen Meinungsverschiedenheiten. Bürgerliche Parlamentarier beider Basel etwa, welche gegen Subventionen an die Uni Basel stimmen. Grüne, die sich gegen den Bahnanschluss des Euro-Airports wehren. Die Bemühungen, die Region weiter oben auf die Agenda zu setzen, scheitern selbst in der Lobbygruppe der Basler Parlamentarier meist daran, dass sie sich nicht einig sind.
Nun hat der Bundesrat 2,36 Milliarden Franken für den Rheintunnel gesprochen. Ihm wäre eine oberirdische Erweiterung der Osttangente lieber gewesen, denn die käme günstiger. Dagegen wehrten sich die Baslerinnen und Basler. 10000 Unterschriften und die Opposition der Basler Basta bis zur SVP stimmten den Bundesrat um. Ein Lehrstück dafür, was auch im fernen Basel erreicht werden kann, wenn die Region gemeinsam auftritt.