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Das geplante Ozeanium des Zoos Basel ist einen Schritt weiter: Am Mittwoch hat die Planauflage für das 100-Millionen-Projekt an der Heuwaage begonnen. Für den Bau sind inzwischen etwas mehr als die Hälfte der benötigten Mittel zusammen.
Knapp ein Jahr ist erst vergangen. Und schon ist die halbe Miete bezahlt. Die Freude ist riesig unter den Freunden des Basler Ozeaniums. Im vergangenen Jahr erhielt der Zolli bereits 30 Millionen Franken für das Riesenbecken, und jetzt ist ein Legat über weitere 10 Millionen eingegangen. Beide Spender wollen anonym bleiben. Die Finanzierung des Riesenprojektes ist also auf gutem Weg, denn von den 100 Millionen, die der Zolli insgesamt zusammenkratzen muss, sind heute bereits 52 vorhanden. 12 Millionen bringt der Zolli aus den eigenen Finanzquellen mit, rechnete Verwaltungsratspräsident Martin Lenz am Mittwoch den Medienschaffenden vor.
- Mehrere tausend Tiere
- Mehrere hundert Tierarten
- 30 Meeres-Themen in rund 40 Aquarien
- 4,5 Millionen Liter Wasser
- 1 Kilometer Rundgang
- 365 Tage im Jahr geöffnet
- Besucherprognose: 500 000 pro Jahr
- Geplanter Baustart im 2018
- Geplante Eröffnung im 2023
Mit Seacliff, wie die Sieger-Architekten des internationalen Wettbewerbs von Boltshauser Architekten aus Zürich ihr monolithartiges Gebäude nennen, möchte der Zolli auf der Heuwaage ein Zentrum für Umweltbildung erstellen, das den Besuchern ökologische Nachhaltigkeit lehrt. Plan: Mehrere tausend Tiere werden in 40 Aquarien leben. An den Besuchern werden in Zukunft Haie vorbeischwimmen, Rochen ihnen elegant über den Kopf gleiten und neben ihnen Riesenkraken über den Boden gleiten.
Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg. Die grösste Herausforderung werden wohl die infrastrukturellen Anpassungen an der Heuwaage sein. Die Umlegungen von Leitungen auf der Bauparzelle, die für den Bau des Ozeaniums nötig sind, werden vom Zolli übernommen. Überhaupt seien die baulichen Voraussetzungen dort schwierig, erklärt Kantonsbaumeister Beat Aeberhard. «Wir wollen am Schluss mehr Sicherheit für den Fussgänger, den Velo- und Autofahrer schaffen. Gerade Letztere wissen ja nicht mehr richtig, wo sie durchfahren dürfen.»
Die Heuwaage werde oft als urbaner Unort wahrgenommen, erläutert Aeberhard. «Das Projekt Ozeanium unterstützt die von der Regierung angestrebte Aufwertung dieses Gebietes ideal.» Voraussetzung dafür sind Anpassungen an der Allmend. Sprich: Verlegung der Tramgleise und der Umbau des Knotens Heuwaage zu einem Kreisel. Die Kosten, rund 4,2 Millionen Franken, übernimmt der Zoo selber.
Noch zwei Jahre soll es dauern, dann gehts los mit dem Bau. Voraussetzung ist, dass bis zu diesem Zeitpunkt die noch fehlenden 48 Millionen zusammenkommen. Zolli-Präsident Lenz ist zuversichtlich. «Wir sind überrascht, dass wir nach erst einem Jahr bereits über die Hälfte der Gelder eingenommen haben. Jede Million, die wir erhalten, zeigt das Vertrauen, das uns entgegengebracht wird.» Natürlich sei es einfacher, Spendengelder zu erhalten, wenn bereits ein paar Millionen zusammengekommen sind. Und: «Das Volk und die Regierung akzeptieren Projekte besser, wenn ein definitiver Plan steht.»
Der Bebauungsplan liegt seit gestern und bis zum 11. März im Planungsamt öffentlich auf. Bis im Sommer wird dieser dem Grossen Rat unterbreitet. Kantonsbaumeister Aeberhard erklärt, das Ozeanium sei mit dem Zolli und der Regierung zusammen ausgearbeitet worden. Er sehe also kein Problem darin, der Grosse Rat könnte diesen abschmettern. «Wenn wir nicht überzeugt wären von Seacliff, würden wir das Projekt dem Parlament nicht vorlegen.»