Persönlich
Mit Zertifikat, dafür ohne Maske

Das erste Mal nach den neuen Regeln im Club. Ohne Erwartung rein, ohne Fassbarkeit raus.

Maximilian Karl Fankhauser
Maximilian Karl Fankhauser
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Der Lockdown hat auch aus mir, einem begeisterten Clubgänger, einen kleinen Sofamuffel gemacht. Des Öfteren ertappte ich mich beim Selbstgespräch: «Clubs? Nö, das brauch ich nicht mehr!» Ich, der keine Chance ausgelassen hatte, auch noch zu später Stunde feiern zu gehen, begann gemütliche Samstagabende bei Freunden zu lieben.

Und so kam es, wie es kommen musste: Donnerstagabend, ein gutes Nachtessen mit der Freundin, um auf ihren bestandenen Bachelor anzustossen. Zum Apéro das ein oder andere Glas Aperol Spritz, nach dem Essen noch den Absacker in die Baltazar-Bar gewagt. Auf dem Weg dorthin witzelten wir darüber, dass wir im Club drei Stockwerke weiter unten landen würden, wenn er denn offen hätte. Natürlich im Unwissen darüber, dass an diesem Abend Wiedereröffnung war. Ein Getränk später waren wir wirklich im Balz Club drin.

Das Zertifikat gezeigt, die Tasche offen zur Kontrolle, was vom Türsteher mit einem «Bekanntes Gesicht!» quittiert wurde. Ok, also rein ins Getümmel. Das erste Mal seit gut einem Jahr mit so vielen maskenlosen Menschen in einem geschlossenen Raum. Ein komisches Gefühl! So bekannt und gleichzeitig nicht fassbar. So wirklich realisiert habe ich es bis heute noch nicht. Was ich mir aber gemerkt habe: Das nächste Mal nehm ich mir ein Pack Ohropax an der Bar, denn die Musik ist immer noch verdammt laut.