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Logo und Name der Basler Gugge Negro-Rhygass sorgten in den vergangenen Monaten für eine heftige Diskussion um Rassismus und Tradition. Die Gugge wird in Zukunft auf ihr umstrittenes Logo verzichten – kreiert aber vorerst auch kein neues.
Es war Anstoss einer langen und heftig geführten Debatte in der Basler Fasnachtsszene und darüber hinaus: Das Logo der Gugge Negro-Rhygass, das ein paukenspielendes schwarzes Männchen mit dicken Lippen und einem Knochen im Haar zeigt – die Darstellung entspricht dem stereotypischen Bild des «Mohren», wie es in Europa bis zum Ende des Kolonialismus üblich und weit verbreitet war.
Die Gugge wurde öffentlich dazu aufgefordert ihr Logo – und auch ihren Namen – zu ändern, da beides «rassistisch» und «diskriminierend» sei. In der Fasnachtsszene fand die Forderung nicht viel Anklang. Es handle sich nicht um Rassismus, sondern um eine Tradition, so der Tenor.
Fasnächtler organisierten einen Solidaritätsmarsch für die Gugge, dieser wurde aber von rechtsextremen Kreisen unterstützt – unter anderem liefen auch Mitglieder der Pnos mit – und deswegen kritisiert.
Jetzt hat sich die «Negro-Rhygass» dazu entschlossen, auf ihr Logo zu verzichten. «Das umstrittene Vereinslogo wird offiziell nicht mehr öffentlich eingesetzt», schreibt die Gugge in einer Mitteilung. Auf ein neues Logo werde aber vorerst verzichtet.
Der Verein habe sich in den letzten Monaten intensiv mit Logo und Vereinsgeschichte auseinandergesetzt. Dabei sei klar geworden, dass eine grosse Mehrheit der Mitglieder kein neues Logo wünscht. Allerdings sei allen Mitgliedern die Problematik bewusst, dass das Logo verletzend und rassistisch wirken kann.
Trotzdem wird das alte Logo nicht ganz verbannt, da es nach wie vor auf vielen Instrumenten und anderen Fasnacht-Requisiten vorhanden sei.
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