Reichtum
Roche dominiert: Die Reichsten aus den beiden Basel verlieren Vermögen

Das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» präsentiert die 300 reichsten Schweizerinnen und Schweizer. Die Region Basel ist auf dem Podest vertreten.

Rafael Hunziker 2 Kommentare
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Die beiden Roche-Erben André Hoffmann (links) und Jörg Duschmalé gehören zu den reichsten Menschen der Schweiz.

Die beiden Roche-Erben André Hoffmann (links) und Jörg Duschmalé gehören zu den reichsten Menschen der Schweiz.

Severin Bigler

Es war nicht gerade das Jahr der Reichen aus der Region Basel, schreibt das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» in der Medienmitteilung zu den 300 reichsten Personen in der Schweiz. Mit 14 Personen sind beide Basel in diesem Jahr auf der Liste vertreten. Das Gesamtvermögen dieser 14 Personen belaufe sich auf 48,1 Milliarden Franken.

Die unangefochtene Nummer eins in der Region bleiben die Familien Hoffmann, Oeri und Duschmalé. Die Erbenfamilien des Pharmakonzerns Roche verfügen über ein Vermögen, das zwischen 30 und 31 Milliarden Franken liege, schreibt die «Bilanz». Die Pharmagiganten büssen im Vergleich zum Vorjahr 4 Milliarden Franken ein. Grund sei der «schwächelnde Aktienkurs» des Unternehmens.

Das geschmolzene Vermögen führt dazu, dass die Roche-Erben einen Platz auf der schweizweiten Liste verlieren. Neu sind sie an dritter Stelle der reichsten Schweizerinnen und Schweizer. Angeführt wird die Rangierung weiterhin von den Gebrüdern Kamprad, welche die Leitung des Möbelkonzerns Ikea 2018 vom verstorbenen Vater übernommen hatten.

Vermögen ist gut, Kontrolle ist besser

Während die Familien Hoffmann, Oeri und Duschmalé einen leichten Rückgang des Vermögens zu beklagen haben, sei ihre Kontrolle über den Milliardenkonzern stärker denn je, schreibt die «Bilanz». Der Grund: Vor rund einem Jahr kaufte Roche eigene Aktien von Novartis zurück. Dank des Deals gehören inzwischen 67,5 Prozent der stimmberechtigten Inhaberaktien den Erben von Firmengründer Fritz Hoffmann. Das führt zu einer Dividendenausschüttung in der Höhe von 750 Millionen Franken.

Severin Schwan ist ab nächstem Frühling Verwaltungsratspräsident bei Roche.

Severin Schwan ist ab nächstem Frühling Verwaltungsratspräsident bei Roche.

Gaetan Bally/Keystone

Der Basler Pharmakonzern ist nicht nur mit seinen Besitzerinnen und Besitzern auf der Liste der «Bilanz» vertreten. Selbst Roche-Chef Severin Schwan schafft zum zweiten Mal hintereinander den Sprung in die Aufzählung. Der am besten bezahlte Manager der Schweiz muss sich mit seinen geschätzten 100 bis 150 Millionen Franken allerdings mit den hinteren Rängen begnügen. Schwan wird im Frühling 2023 den Posten als Verwaltungsratspräsident von Christoph Franz übernehmen.

Ein Unternehmen und zwei Verlierer

Thomas Straumann gehört zu den Verlierern im letzten Jahr.

Thomas Straumann gehört zu den Verlierern im letzten Jahr.

Nicole Nars-Zimmer

Ein weiterer Verlierer aus Basel ist Thomas Straumann, der in der Region Zweitreichste. Der Grossaktionär der Dentaltechnik-Firma Straumann, des Knochenimplantate-Herstellers Medartis und Besitzer des Hotels Les Trois Rois, verliert 2,25 Milliarden Franken. Es bleibt ein Vermögen zwischen 3 und 3,5 Milliarden Franken. «Seine Unternehmen wurden in den letzten zwölf Monaten von der Börse abgestraft», schreibt die «Bilanz».

Die reichste Person des Baselbiets ist Rudolf Maag. Auch er machte sein Geld in der Medtech-Branche und verfügt über 3 bis 3,5 Milliarden Franken. Heute ist er als Investor bekannt. Seine Minderheitsbeteiligung von 12,3 Prozent an Straumann macht einen wesentlichen Teil seines Vermögens aus.

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