Politikerinnen und Politiker von links bis rechts kritisieren die geplante Umgestaltung des Rheinufers und fordern mehr Sitzmöglichkeiten am Rheinbord.
«Was wir wollten» und «was wir bekommen» sind die beiden Bilder beschriftet, die derzeit in den sozialen Netzwerken kursierten. Gemeint sind zwei Visualisierungen der geplanten Umgestaltung des Rheinbords zwischen Wettstein- und Mittleren Brücke (oben und unten). Der erste Vorschlag stammt aus einem Wettbewerb des Kantons vor zwölf Jahren. Den zweiten präsentierte das Bau- und Verkehrsdepartement vor zwei Wochen.
Tatsächlich präsentiert sich der neue Vorschlag gegenüber der Vision von 2010 deutlich unspekatulärer. Das damalige Siegerprojekt «rhein sehen» punktete unter anderem mit einem Sprungbrett für Rheinschwimmerin und -schwimmer.
Dafür würde nun ein «Naturvernetzungskorridor für verschiedene Tier und Pflanzenarten entstehen», wirbt das Bau- und Verkehrsdepartement für den neuen Vorschlag. Auch werde die Anwohnerschaft des Oberen Rheinwegs besser von Lärm abgeschirmt. Diese üben regelmässig Kritik an der «Partymeile» entlang des Rheins.
Nun werden auch in der Politik Stimmen laut, die fordern, das neue Projekt zu überarbeiten. Mitte-Grossrätin Andrea Strahm hat einen Vorstoss für mehr Sitzgelegenheiten an der «Riviera» eingereicht, unterschrieben von Parlamentarierinnen und Parlamentariern von links bis rechts.
So kritisiert Strahm, dass im Gegensatz zum Projekt von 2010, welches durchgehende Sitzreihen vom Oberen Rheinweg bis ans Wasser vorsah, neu der obere Böschungsteil ohne Sitzreihe geplant ist. Diese sind vor allem direkt am Rhein geplant. «Wir verstehen nicht, wie es möglich ist, angesichts der Beliebtheit dieses Abschnittes eine derart rudimentäre Ausgestaltung an Sitzgelegenheiten zu planen», schreibt Strahm, etwa mit Blick auf das beliebte Floss-Festival. Sie befürchtet gar, dass Basel mit den aktuellen Plänen riskiert, das Floss zu verlieren.
Tatsächlich schimpft Floss-Veranstalter Tino Krattiger auf Facebook über die neuen Pläne: «Das einst hervorragende Projekt wurde fast gänzlich kastriert. Es ist ein Trauerspiel.»
Als ich das Bild von der Neugestaltung gesehen habe meinte ich, es sei eine Momentaufnahme. Was will die Stadt eigentlich? Warum wurde das andere, geniale Konzept aus Kostengründen verworfen? Das ist doch absoluter Blödsinn Bei einem Umbau wie demjenigen vom Wielandplatz, können die Kosten nicht hoch genug sein. Unter den Deckmantel von Verkehrssicherheit wird Geld zum Fenster rausgeworfen. Ich fuhr jahrzehntelang über diesen Platz und habe noch nie einen Unfall gesehen. Mit dem millionenfachen Gewinn der Stadt Basel ist es eine Schande und eine Lüge, dass das tolle Projekt das Kostengründen nicht durchgeführt werden kann.
Alles muss ungestaltet werden. Das Baudepartement, die Vorsteherin setzt (sich) Denkmäler. Planer planen, Vermesser vermessen und Steuerzahler zahlen... Hohe Beachtung muss der Vandalensicherheit geschenkt werden. Denn in der gewalttätgisten Stadt leben nicht nur Menschen gefährlich, sondern auch Fussgängerwegweiser (verbogen, verprayt), Abfallcontainer (landen im Rhein), Geländer (werden mehrmals im Jahr abmontiert), Abfallbehälter (versprayt und angezündet), Ruhebänke (brechen auseinander, da mit Fusstritten traktiert) und Bäume (Stämme werden versprayt und geritzt), Pflastersteine bitte stark einzementen (werden zu Wurfgeschossen bei Weekly-Demos) und und und.... Auch keinerlei Ecken oder Nischen (Urinecken, Freiluft-WC's) und niedrige Strassenbeleuchtungskandelaber (leuchten nicht mehr weiss, sondern werden Blau-Rot eingesprayt).... So traurig sieht es nach den Wochenenden am Rhein aus.