Woche für Woche nimmt die Rutschmadame das regionale Geschehen aus dem Blickwinkel des nahen Elsass aufs Korn. Heute: die Probleme, eine Frau zu sein.
Es ist kein Zuckerschlecken, eine Frau zu sein. Kaum können wir eigenständig denken, macht uns die Menstruation das Leben zur Hölle. Aber wir sind Mimosen, wenn wir vor Schmerz fast verrecken. Wir schaffen es einfach nicht, echte Kerle zu sein. Wir Weiber sind generell eine Qual! Nervige Teenager, fordernde Fräuleins – und irgendwann, um die dreissig, gehen wir allen mit unserem Kinderwunsch auf den Sack.
Haben wir endlich den geeigneten Samen gefunden und schwelgen im Babyglück, wundern wir uns, dass das CO2-Drama trotz Sojamilch und Bio-Windeln kein Ende nimmt. So lasst uns endlich begreifen: Nicht nur Kühe pupsen, sondern auch Babys – und Männer, aber die dürfen das, die sind näher am Rindvieh als Frauen.
Sobald die Kinder flügge sind, fliegen sie sinnlos in der Welt herum, shoppen sich ins Delirium und werden Influencer. Dagegen hilft auch die «Kinderwagen-Demo» am kommenden Frauenstreik nichts. Überhaupt, was soll das? «Kinderwagen-Demo» und «Konsumstreik» für Gleichberechtigung?
Wenn der Konsumstreik wenigstens auf violette Kleidung abzielen würde, hätten alle etwas davon. Denn violett, lasst Euch das gesagt sein, tut weh in den Augen, sofern es sich nicht um Lavendel handelt oder um «Purple Rain» von Prince. Aber nein, das Einzige, was von der einstigen Frauenbewegung übrig geblieben ist, ist die Farbe Lila. Als hätten wir Frauen es nicht schon schwer genug.
Frausein ist ein Dauerstress. Es wird Zeit, die Notbremse zu ziehen und zu sagen: Lasst uns die Frauen abschaffen! Lasst uns die Welt den Testosteron-überdosierten Personen hinterlassen. Dem Frieden zuliebe.
Ehefrau, Geliebte, Ex-Geliebte – Schwiegermutter! Alle weg, auf nimmer Wiedersehen. Die Männer können stundenlang in der Nase bohren, den Grill in die Küche zügeln, den Job kündigen. Wenn sie beim Staat arbeiten, sollten sie aber zuwarten: Zwischen Kinderwagen- und Konsum-Demo wird der Frauenstreik für kürzere Arbeitszeiten für Kantonsangestellte kämpfen, obwohl das Thema (vorerst) vom Tisch ist.
Dieses ehrenhafte Anliegen hat zwar nichts mit Lohngleichheit zu tun, egal, Hauptsache, die pupsenden Babys werden in violetten Bodys mit Gewerkschaft-Ballons herumgehievt. Einmal halten wir das noch aus. Dann stirbt die Menschheit mangels menstruierender Personen aus – und mit ihr das Klimaproblem. Und der Frauenstreik geht als Weltretter*in in die Geschichte ein.