44 Jahre, nachdem ein Basler Tram letztmals über die deutsche Grenze gerollt ist, wird in Deutschland wieder an einer Basler Tramlinie gebaut: Prominenz beider Länder hat am Freitag im deutschen Weil am Rhein den ersten Spatenstich begangen.
Mit dem Spatenstich begannen die Arbeiten für die Verlängerung der Basler Tramlinie 8 auf deutschem Boden - am Schweizer Teilstück der 2,8 Kilometer-Neubaustrecke wird schon seit Dezember 2008 gebaut. Ab 2013 soll die Linie 8 der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) die Zentren von Basel und der deutschen Nachbarstadt Weil am Rhein verbinden.
Baden-Württembergs Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner dankte an der Feier der Schweiz und Basel-Stadt für deren Beteiligung an den Kosten auf deutscher Seite: Ohne diese wäre das 100-Millionen-Projekt nicht möglich gewesen, sagte sie gemäss Redetext.
Drohende Verzögerung
Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamts für Verkehr (BAV), äusserte gemäss Manuskript derweil Sorge wegen drohender Verzögerungen bei Bahnausbauten in Deutschland - so auf der Rheintalstrecke Karlsruhe-Basel, der Verbindung Zürich-München durchs Allgäu und der Strecke Schaffhausen-Stuttgart.
Für die Verlängerung der Tramlinie 8 wird mit Kosten von rund 104 Mio. Fr. gerechnet. Davon übernehmen der Bund 44 Mio., Basel-Stadt und die BVB 38 Mio. sowie Baden-Württemberg, der Landkreis Lörrach und die Stadt Weil 22 Mio. Franken. Neu gebaut werden dabei auch fünf Brücken.
Auf deutschem Boden fuhr ein Basler Tram zuletzt am 31. August 1967: die Linie 6 nach Lörrach, die dann mit einem Bus ersetzt wurde. BVB-Tramlinien hatten zuvor auch nach St-Louis und Hüningen im Elsass geführt. Heute bedient in der Region noch die Linie 10 der Baselland Transport AG (BLT) auch eine Elsässer Gemeinde. (sda)