Lokalmedien
Telebasel steht vor personellem Umbruch

Der Wirbel um den Auftritt des interimistischen «Telebasel»-Geschäftsführers Michael Bornhäusser als Interviewer des Messe-Chefs Ueli Vischer hat eine überraschende Konsequenz: Roger Thiriet, der langjährige Präsident des Stiftungsrats, demissioniert per Ende Juni. Bornhäusser bleibt dem Regional-TV-Sender erhalten, zumindest vorläufig.

Christian Mensch
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Stiftungsratspräsident Roger Thiriet hat nach sieben Jahren genug und geht.

Stiftungsratspräsident Roger Thiriet hat nach sieben Jahren genug und geht.

Nicole Nars-Zimmer

Als neuer Präsident soll an der nächsten Generalversammlung das Stiftungsrats- und Ausschussmitglied Niggi Tamm gewählt werden. Der Basler Anwalt bestätigt, dass «alles sehr schnell gegangen ist». Da sich auch Samuel Hess, langjähriger Medienbeauftragter des Kantons Basel-Stadt und Bereichsleiter im Amt für Wirtschaft und Arbeit, dem Rückzug von Thiriet aus dem Leitungsausschuss angeschlossen hat, musste Tamm gleich mehrere Anwärter für das strategische Leitungsgremium des Senders anwerben. Fündig wurde er in den vergangenen zehn Tagen beim bisherigen Stiftungsrat Matthias Böhm, dem Geschäftsführer Pro Innerstadt, sowie bei zwei Frauen, die von ausserhalb dazustossen: Die langjährige Radiojournalistin und heutige CMS-Kommunikationschefin Elisabeth Pestalozzi und die Verlagsmanagerin Caroline Thoma sollen neu in den Stiftungsrat und in den Ausschuss gewählt werden.

Tamm, der dem Gremium bereits seit mehr als 25 Jahren angehört, sieht sich nicht als Übergangspräsidenten. Er räumt allerdings ein, dass mit dem Wechsel an der Spitze ein «erster Schritt» gemacht werde, dem weitere folgen sollen. Niggi Tamm stellt sich dabei hinter Bornhäusser, der ein «fantastischer Manager» sei und der seine volle Unterstützung habe. Es werde jedoch auch eine «Ära nach Bornhäusser» geben, doch dafür müsse sich eine Lösung finden, «dass sich alle entfalten können».
Thiriet, der für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, wollte ursprünglich nur für eine Übergangszeit das Gremium führen und ein konsolidiertes Unternehmen weitergeben. Die erhoffte Ruhe für einen geordneten Übergang trat jedoch nicht ein. Seinen geplanten Rücktritt verschob er mehrfach, um ihn nun um so kurzfristiger zu realisieren.