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Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels zu den Tramplänen und der neusten Krise bei den BVB.
Hans-Peter Wessels: Es gibt eine Reihe von Vorteilen: Die Innenstadt wird zwischen Bankverein und Claraplatz entlastet. Momentan hat es dort eine unglaubliche Dichte an Trams, die sich gegenseitig behindern. Der zweite Punkt: Die neue Achse wird viel schneller sein und bindet Basel Nord direkt an den Bahnhof SBB an. Und auch nicht vergessen darf man, dass der Centralbahnplatz entflochten werden kann. Das Tram fährt nicht mehr quer über den Platz. Das macht das Ganze viel fussgängerfreundlicher.
Wir haben eine Lösung, die nicht nur das Problem auf dem Centralbahnplatz löst, sondern auch den Rest des Tramnetzes berücksichtigt. Zudem haben wir vor über drei Jahren gesagt, wie wir die Linien entflechten wollen. Aber selbstverständlich darf man immer wieder neue Ideen einbringen. Der Vorschlag von Urs Müller ist in der Realität aber nicht so unkompliziert, wie er auf den ersten Blick scheint.
Der Grosse Rat soll über alles diskutieren, was ihm wichtig ist. Aber im Zusammenhang mit den anstehenden Sanierungen sehe ich keine Notwendigkeit. Unsere Lösung ist ohne bauliche Massnahmen umsetzbar. Entsprechend können die dringend notwendigen Bauarbeiten auf dem Centralbahnplatz nun starten.
Damals war ich selber Mitglied im Grossen Rat. Der Unterschied zum heutigen Vorschlag: Damals wollte die Regierung für den Claragraben die Tramverbindung vom Wettstein- zum Messeplatz stilllegen. Das wollte man nicht und lehnte das Ganze ab.
Das Tram 30 ist eine grössere Sache. Im Moment wollen wir mit dem Petersgraben eine erste Etappe realisieren. Dort würde künftig der 16er verkehren, was das Stadtzentrum ebenfalls entlasten würde.
Das gäbe ein Monsterprojekt, das vielleicht irgendwann in ferner Zukunft so weit wäre. Wir haben realisiert, dass es viel einfacher ist, eine erste Etappe zu realisieren, die für relativ wenig Geld schon einen guten Nutzen bringt.
Es ist etwas völlig anderes. Das Tram wird ein Quartier erschliessen, das viel grösser und deutlich dichter bebaut ist als die Erlenmatt – und bisher gar keinen öV-Anschluss hat. Als Option könnte die Linie auch durch das Hafenareal weitergeführt werden. Ausserdem ist es deutlich günstiger als damals das Erlenmatt-Tram.
Ich vertraue darauf, dass sich der Verwaltungsrat sehr bewusst ist, dass die Mitarbeiterzufriedenheit ein wichtiger Punkt ist. Das haben wir auch in der Eignerstrategie deutlich festgehalten. Eigentlich müssten Sie diese Frage dem Direktor oder der Verwaltungsratspräsidentin der BVB stellen.
Ja. Ich bin überzeugt, dass der Verwaltungsrat in seiner heutigen Zusammensetzung einen guten Job macht und durchaus in der Lage und gewillt ist, die Probleme anzugehen. Ich habe da volles Vertrauen. Es ist aber auch klar, dass sich solche Probleme in der Betriebskultur nicht von einem Tag auf den anderen lösen lassen.