Startseite
Basel
Basel Stadt
Der Zolli verzeichnet wieder mal Nachwuchs. Dieses Mal bei den Kängurus, welche eigentlich zwei Mal Geburtstag feiern dürfen. Ausserdem gibt es eine neue Ausstellung. Besucherinnen und Besucher können neu in die Tiefseeforschung abtauchen.
Für alle, die das Meer lieben, hat der Zolli die ideale Ausstellung parat: Seit heute kann man direkt neben dem Afrikahaus in die Welt der «geheimnisvollen Meere» eintauchen. Ausschlaggebend für diese Ausstellung war die seit 2017 bestehende Kooperation zwischen dem Zolli und dem Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.
Wasser ist essenziell für unser Leben sowie für unseren Planeten. Rund 70 Prozent der Erde bestehen aus Wasser. Dennoch sind die Tiefen des Meeres dem Menschen so unbekannt wie das Weltall. Denn von diesen 70 Prozent ist nur ein kleiner Teil erforscht. Der Zolli und Geomar will den Tierparkbesuchenden deshalb die aktuelle Meeresforschung ein Stück näher bringen.
Geomar gehört zu den weltweit führenden Meeresforschungsinstitutionen und arbeitet seit 2017 eng mit dem Zolli zusammen. Laut Zoodirektor Olivier Pagan ist die Ausstellung für beide Seiten eine Win-Win-Situation. Der Tierpark alleine kann das Standbein Forschung nicht stemmen und ist auf Partner wie Geomar angewiesen. Zum Beispiel werden in den nächsten Monaten einige Seepferdchen aus der hauseigenen Basler Zucht nach Kiel transportiert, um Aspekte im Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit bei den Männchen zu erforschen. Ausserdem werden die Besucherinnen und Besucher in die Meeresforschung eingeweiht, was Geomar sehr freut.
Der Ausstellungsraum ist so gestaltet, als ob man in ein U-Boot eintreten würde. Es handelt sich dabei um das Forschungstauchboot Jago. Im Original ist Jago das einzig bemannte U-Boot in Deutschland. In diesem U-Boot-Raum kann man durch die Bullaugen hindurch verschiedene Tier-Exponate von den Bewohnern der Tiefsee betrachten.
Für alle Tierliebhaber, welche nicht so auf Meerestiere stehen, gibt es eine andere «herzige» Attraktion: Bei den Kängurus gibt's doppelten Nachwuchs. Das spannende an den Kängurujungen: Sie haben sozusagen zwei Mal Geburtstag.
Der erste Geburtstag entspricht dem Tag der Geburt. Doch diesen bekommt man als Beobachter kaum mit. Denn das Neugeborene, das aussieht wie ein Würmchen mit Armen und Pinky genannt wird, ist noch winzig klein und kriecht sofort in den Beutel seiner Mutter. Dort saugt es sich an einer Zitze fest. Beziehungsweise, die Zitze schwillt so stark an, dass es den ganzen Mund des Jungen ausfüllt und es so nicht mehr weg kann. Denn die Muskeln von Pinky reichen nicht aus, um sich aus eigener Kraft festzuhalten.
Zum zweiten ersten Geburtstag sieht das Junge dann so langsam aus wie ein Känguru. Dann streckt es nach sechs Monaten zum ersten Mal seinen Kopf aus dem Beutel. Als Beobachter bemerkt man meist erst zu diesem Zeitpunkt, dass das Junge, das nun Joey genannt wird, zur Welt kam. Im Zolli ist das der offizielle Geburtstag.
Im Alter von neun Monaten wagt sich Joey dann aus dem Beutel und beginnt seine Umgebung zu erkunden. Doch diese kann für ein kleines Känguru manchmal furchteinflössend sein. Deshalb bleibt der Beutel für das Kleine noch drei Monate offen.
Mit zwölf Monaten ist dann aber Schluss mit Verkriechen. Joey ist dann zu gross und zu schwer für den Beutel und verlässt diesen endgültig. Ab diesem Zeitpunkt wird die Mutter wieder trächtig. Doch Joey trinkt noch weitere sechs Monate von der Muttermilch. Dazu steckt er einfach seinen Kopf in den Beutel.